Leserbriefe

Leserbrief zum geplanten Abriss der ehemaligen Gaststätte ‚Aussichtsturm‘

Mein Lemgo – Redaktion

Mittelstraße 58

32657 Lemgo


Betreff: Abriss des Waldcafé und Restaurant „Aussichtsturm“

Wie man den Medien in den letzten Tagen entnehmen konnte, soll auf Wunsch der Stadtverwaltung Lemgo, dass ehemalige Café und Restaurant Aussichtsturm abgerissen werden.

Die Stadtverwaltung spricht von einem Investitionsvolumen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, obwohl die Räumlichkeiten erst 2012 umfangreich renoviert worden sind. Für die Bürger der Stadt, die das Thema zur Zeit heiß diskutieren, erweckt es den Anschein, dass die Stadtverwaltung hier auf die Schnelle wieder Fakten schaffen will, um ihr Vorhaben ohne Bürgerbeteiligung umzusetzen. Der Bürger hat nicht den Eindruck, als wenn die Stadtverwaltung ernsthaft an einer Wiederverpachtung interessiert gewesen wäre, obwohl eine teure Unternehmensberatung alibimäßig beauftragt wurde, Nachpächter zu finden. Der letzte Pächter hatte in 2022 der Stadt ein Kaufangebot gemacht, was von der Stadtverwaltung abgelehnt wurde, da man dann keinen Einfluss mehr auf die weitere Bewirtschaftung der Flächen gehabt hätte.

Der Bürger fragt sich nun, warum weder in der örtlichen, oder überregionalen Presse/Fachpresse nach einem geeigneten Nachpächter gesucht wurde. Hierfür wäre nicht mal eine teure Unternehmensberatung notwendig gewesen. Das ideenlose, konzeptlose und leidenschaftslose Verhalten der Stadtverwaltung an bestehendem öffentlichem Eigentum lässt sich vielleicht dadurch erklären, dass dort viele Halbtagskräfte ohne regionalen Bezug zur Stadt Lemgo arbeiten.

Diesen ist wahrscheinlich die Bedeutung der über 100 Jahre alten Örtlichkeit nicht bekannt und von Bedeutung. Wenn die Stadtverwaltung und die wiederholt für städtische Projekte beauftragte Unternehmensberatung aus Dörentrup nicht in der Lage sind, neue Konzepte zu entwickeln, dann sollte man doch so erfahrene Marketingexperten, wie Herrn Jäger, der sich eindeutig für einen Erhalt ausgesprochen hat, zu Rate ziehen.

Gerade heutzutage, wo der Bundesbürger im Outdoorbereich seine Freizeitaktivitäten neu entdeckt hat, könnte ein Anlaufpunkt für die zahlreichen dort lang führenden Wanderwege, ein heute sogenanntes „Leuchtturmprojekt“ geschaffen werden.

Die geschätzten Kosten von 180.000,00 €, oder mehr, für den Abriss, könnte man vielleicht mit fachlich kompetenter, externer Beratung zum Erhalt der Bausubstanz investieren, um eine alte historische Lemgoer Institution zu erhalten und für nächste Generationen zu sichern.

Ich möchte den Appell an die Lemgoer Kommunalpolitiker richten, Montag sich nicht von der Stadtverwaltung überrumpeln zu lassen und sich stattdessen mehr Bedenkzeit zu erbeten.

Vielleicht haben auch Lemgoer Bürger Ideen, Vorschläge und Konzepte, die dort verwirklicht werden könnten.

Die schon an dem von der Stadt Lemgo vernachlässigten Objekt kürzlich vorgenommen Rodungsarbeiten erwecken für mich den Eindruck, als wenn die Stadtverwaltung, wie so oft, schon eine Entscheidung, ohne Einbeziehung des Rates, getroffen hätte.

In unserer Umgebung gibt es z.B. das Restaurant Paschenburg in Rinteln, die Sennhütte in Bad Pyrmont, oder den Berghof Storck in Detmold, warum sollte so etwas in Lemgo nicht funktionieren?

Der Abriss wäre verschenktes Potenzial!

Der Verfasser möchte ersteinmal unbekannt bleiben – Name und Adresse sind der Redaktion bekannt. Wir verweisen hier als Service noch auf die Beschlussvorlage der Verwaltung für den morgigen Betriebsausschuss -> Beschlussvorlage

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