Dritte Runde KickStart@TH OWL: Vier innovative Gründungsideen werden gefördert
Der hochschulinterne Ideenwettbewerb KickStart@TH OWL des Gründungszentrums „Campus Foundery OWL“ der TH OWL geht bereits in seine dritte Runde! Auch dieses Mal haben Studierende, Mitarbeitende und Promovierende der TH OWL wieder einige tolle Ideen eingereicht, die sie mit der finanziellen und ideellen Unterstützung durch das Gründungsteam weiter voranbringen möchten. Aus den eingegangenen Bewerbungen hat die Fachjury dieses Mal insgesamt vier Teams und Einzelpersonen ausgewählt, die ab sofort mit 7.500 Euro über die Dauer von sechs Monaten bei den ersten Schritten zur Umsetzung ihrer Ideen finanziell gefördert werden.
Die Hochschulangehörigen der TH OWL haben auch in der dritten Runde des Wettbewerbs wieder einen ausgeprägten Gründungsgeist bewiesen und einige spannende Ideen eingereicht. Aus insgesamt 19 Bewerbungen hat die Jury vier Teams und Einzelpersonen ausgewählt, die sie am meisten überzeugt haben. Dieses Mal bestand die Jury aus Thorsten Brinkmann (GILDE GmbH), Katharina Guth (Garage 33), Helena Engelmann und Alexander Sommer (Mint-T Studio) sowie Benjamin Böhme, Gewinner aus der ersten Runde Kickstart@TH OWL.
Dies sind die geförderten Ideen:
DIV E IN: Die beiden Gründerinnen Lara Hartmann und Viktoria Proffen haben mit DIV E IN ein Workshopkonzept entwickelt, das mithilfe eines Toolkits und einem Perspektivwechsel in zehn Schritten zur Sensibilisierung und Aufklärung der Teilnehmenden in den Bereichen Vielfalt, Chancengleichheit und Teilhabe führt. Im Verlauf des Workshops wird vor allem der räumliche Kontext betrachtet und analysiert. Zunächst werden die Workshops als Dienstleistung von dem Gründungsteam durchgeführt. Ziel ist es aber, zukünftig ein „Train-The-Trainer Netzwerk“ aufzubauen.
Das DIV E IN Toolkit besitzt durch den Fokus auf den Kontext Raum und die Vereinigung von den Themen Vielfalt, Chancengleichheit und Teilhabe ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Diversitätsworkshops. Während sich die bisherigen Angebote auf das Diversitätsmanagement beschränken, widmet sich DIV E IN nicht nur der Aufklärung und Sensibilisierung, sondern betrachtet auch den räumlichen Kontext. Teilnehmende werden aktiv mit in den Prozess eingebunden und analysieren ihre Umgebung aus einem anderen Blickwinkel. Als Endresultat profitieren nicht nur die Teilnehmenden von dem Workshop, sondern auch die Unternehmen im Ganzen durch eine Untersuchung der Räumlichkeiten auf Barrieren und Potenziale.
PLC One: Mit ihrem Konzept hinter PLC One revolutionieren die beiden Gründer Leon Beier und Leo Wiegand die Automatisierungstechnik und nutzen die vorhandenen Möglichkeiten der dort eingesetzten Field Programmable Gate Arrays (FPGA) voll aus. Dabei kombiniert PLC One die Flexibilität und Effizienz eines FPGA in einem einzigartigen Stecksystem. Dieses gepaart mit seinen Erweiterungen, welche die gängigen Anwendungen im Automatisierungssektor abdecken, ermöglicht eine maßgeschneiderte, kostengünstige und performante Lösung auf minimalem Raum. Die Implementierung von Echtzeitanwendungen, wie zum Beispiel Bildverarbeitung, erfolgt hardwarebasiert und verlustfrei auf einem einzigen Chip.
SolarRegio: Niklas Kracht verfolgt mit seiner Gründungsidee „SolarRegio“ das Ziel, Menschen, die über kein Eigenheim verfügen, die Teilhaberschaft an regenerativen Energieerzeugungsanlagen zu ermöglichen. Endverbraucherinnen und Endverbraucher sollen die Möglichkeit erhalten, direkten Zugang zu selbsterzeugter Energie zu haben, ohne dafür Energieerzeugungsanlagen auf dem eigenen Grundstück installieren zu müssen. So haben auch Personen, die beispielsweise in Mietwohnungen leben, die Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu erzeugen und zu nutzen. Das Start-Up löst damit das aktuelle Problem, dass Anlagenbetreiber und Wohnungsbaugesellschaften oft vor bisherigen Mieterstrommodellen aufgrund des bürokratischen Aufwands zurückschrecken. SolarRegio ist ein lukratives Konzept, da es durch die Kombination von Hardware und Software vereinfacht nutzbar gemacht wird.
Sustainable Power Pack: Till Soffgen und Tiziano Humpert, die Gründer hinter der Idee von „Sustainable Power Pack“, möchten einen nach Nachhaltigkeitskriterien entwickelten Fahrzeugakku auf den Markt bringen und damit eine Basis für innovative Mobilitätskonzepte anbieten. Durch die Nutzung wiederverwendeter Lithium-Rundzellen planen sie, den Ressourcenverbrauch und ökologischen Impact ihres Produktes zu minimieren. Der Akku soll für eine breite Palette von Fahrzeugen mit kleiner und mittlerer Leistung zum Transport von Personen sowie Lasten geeignet sein. Die Wiederverwendung gebrauchter Akkuzellen ist derzeit vor allem im Bereich von Speichern im Energienetz ein Thema. Die Gründer sind überzeugt, dass dies auch in der Elektromobilität möglich ist.
Mit intelligentem aktiven Zell-Balancing wollen sie gebrauchte Zellen aus Akkupaketen, zum Beispiel aus Laptops oder E-Bikes, die oftmals nur gering beschädigt sind, recyceln.
Dazu wollen sie perspektivisch ein System zur Überprüfung der Rundzellen entwickeln.
Darin besteht auch das Alleinstellungsmerkmal ihrer Idee, denn große Akkuhersteller fokussieren sich vor allem auf das Recycling und die Rückgewinnung von Rohstoffen aus Akkuzellen, was im Vergleich zur direkten Wiederverwendung der Standardzellen ein sehr aufwendiges und weniger nachhaltiges Verfahren ist.
Die Teams nehmen aktuell an einer Sprintwoche teil, in der sie unter anderem Meilensteinpläne erstellen, um die Zeit mit den Gründungscoaches bestmöglich nutzen zu können. Daneben erhalten sie in mehreren Sessions Input aus den Bereichen Marketing, Vertrieb, Recht und anderen gründungsrelevanten Themen. Die Sprintwoche bietet auch die Möglichkeit, dass sich die Teams untereinander vernetzen und austauschen können.
Die Gründungsteams aus den letzten beiden Kickstart-Runden konnten bereits von der Förderung und Unterstützung profitieren, die sie gewinnbringend eingesetzt haben. „Es ist beeindruckend zu sehen, welche Fortschritte die Teams gemacht haben. Einige Teams haben bereits weitere Fördermöglichkeiten wie das Gründerstipendium.NRW einwerben können. Seit Beginn der Förderung Anfang 2022 wächst die Gemeinschaft und die Teams tauschen sich über die Kohorten hinaus regelmäßig beim monatlichen Kickstartfrühstück aus. Innerhalb dieser sechs Monate sind die Ideen sichtbar und greifbar geworden, was uns zeigt, welchen Einfluss die finanzielle Förderung, die Infrastruktur der Labs und das Coaching hat“, berichtet Tosca Albrecht, Transferscout und Gründungsberaterin an der TH OWL.
KickStart@TH OWL ist ein hochschulinterner Ideen-Wettbewerb, der einmal pro Semester stattfindet. Mitmachen können alle Studierenden und Mitarbeitenden der TH OWL, die eine innovative Idee haben und diese weiter vorantreiben wollen. Die Förderung ist für die frühe Ideenphase vor der eigentlichen Gründung eines Unternehmens gedacht. Sie beinhaltet eine finanzielle Unterstützung von maximal 7.500 Euro für die Erprobung der Idee, Zugang zur Infrastruktur, wie zum Beispiel Laboren und Co-Working-Spaces, sowie eine sechsmonatige Coachingbetreuung durch das Gründungsteam der Hochschule, das den Teams während des gesamten Förderzeitraums mit Rat und Tat zur Seite steht.
Die nächste Bewerbungsrunde startet voraussichtlich im Juni oder Juli 2023.
Über das Programm KickStart@TH OWL:
„KickStart@TH OWL“ wird durch das BMBF-Programm „StartupLab@FH“ gefördert. Die Campus Foundery OWL der TH OWL kann dadurch Hochschulangehörige mit Raum, Infrastruktur und Kompetenz unterstützen und deren innovative Ideen in der frühen Phase voranbringen. Ziel ist es, unternehmerisches Denken zu vermitteln und einen wissenschaftlichen Gründungsgeist an der TH OWL zu etablieren. Die Campus Foundery OWL ist die erste Anlaufstelle und ein offener Treffpunkt für Gründungsinteressierte der TH OWL und bietet besondere Freiräume für das Experimentieren, Validieren und Testen von innovativen Ideen.