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Netz für Gemeinschaft, Beratung und Seelsorge: Neues Kooperationsprojekt der TH OWL

Einsamkeit, Leistungsdruck, persönliche Krisen – viele Studierende stehen im Hochschulalltag vor Herausforderungen, die sich nicht mit Stundenplänen und Prüfungsordnungen lösen lassen. Mit dem neuen Gemeinschaftsprojekt „Netz für Gemeinschaft, Beratung und Seelsorge“ setzt die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) gemeinsam mit der Lippischen Landeskirche und der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Marien Lemgo ein deutliches Zeichen für mehr Miteinander, niedrigschwellige Unterstützung und psychosoziale Begleitung im Studium.

Ziel des Projektes ist es, Einsamkeit unter Studierenden frühzeitig vorzubeugen, soziale Kontakte zu fördern und bei persönlichen oder psychosozialen Krisen verlässliche Ansprechpersonen zu vermitteln. Dabei geht es nicht nur um klassische Beratung oder Seelsorge, sondern ebenso um Begegnung: Angebote sollen gemeinsam mit Studierenden entwickelt werden – nah an ihren Bedürfnissen, offen für ihre Themen und sichtbar im Hochschulalltag.

Gleichzeitig sollen bestehende Beratungs- und Seelsorgeangebote gebündelt, bekannter gemacht und gezielt vermittelt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, Seelsorger:innen der örtlichen Gemeinden für eine Mitarbeit zu gewinnen und dauerhaft einzubinden.

Die geplante Laufzeit umfasst die Kalenderjahre 2026 bis 2028. Zur Vorbereitung des Projektes richtet die TH OWL eine neue Teilzeitstelle ein, die die inhaltliche und organisatorische Umsetzung vorantreibt. An den Bewerbergesprächen wird Pastor Matthias Altevogt von der Kirchengemeinde St. Marien Lemgo teilnehmen, der gemeinsam mit der beziehungsweise dem neuen Mitarbeitenden die Koordination des Projektes übernimmt.

Ebenfalls eingebunden wird Thomas Warnke, der zum 1. Januar die Leitung des Evangelischen Beratungszentrums der Lippischen Landeskirche übernimmt. Um das Vorhaben in der Region zu verankern, wird das Projekt im Stadtkonvent Lemgo sowie in den Kirchengemeinden vorgestellt. Ziel ist es, Stadtgemeinden zu informieren, zur Unterstützung zu motivieren und weitere Mitwirkende zu gewinnen.

In der praktischen Umsetzung sind vielfältige Maßnahmen geplant: Beratungsangebote, thematische Begegnungsformate, Workshops sowie Gottesdienste zur Semestereröffnung, die bewusst Raum für Austausch schaffen. Studentische Hilfskräfte sollen insbesondere bei der Gestaltung und Betreuung der Social-Media-Auftritte eingebunden werden, um die Angebote zielgruppengerecht bekannt zu machen.

Zu den zentralen Aufgaben der/des neuen Mitarbeitenden zählen der Aufbau einer Social-Media-Plattform, der direkte Kontakt zu interessierten Studierenden sowie eine systematische Bedarfsanalyse. Die Wirksamkeit des Projektes soll jährlich gemeinsam mit den Stiftern evaluiert und weiterentwickelt werden.

Mit dem „Netz für Gemeinschaft, Beratung und Seelsorge“ entsteht an der TH OWL ein tragfähiges Bündnis aus Hochschule, Kirche und Studierendenschaft – mit dem klaren Ziel, Studierende in Krisenzeiten nicht allein zu lassen, sondern ihnen Gemeinschaft, Orientierung und Unterstützung anzubieten, wenn sie gebraucht wird.

Von den jährlichen Kosten für Personal, Marketing und Kommunikation sowie Exkursionen in Höhe von grob geschätzt 50.500 Euro übernehmen zum größten Teil die Klara-Niehus-Stiftung (40.000 Euro) und die Lippische Landeskirche (10.000 Euro).

Auch die Kirchengemeinde St. Marien trägt einen Teil zu diesem sinnvollen Projekt bei (500 Euro). „Als Kirche wollen wir uns nicht nur um unsere ‚Schäfchen‘ kümmern, sondern schauen, wo wir gebraucht werden. Gemeinschaft aufzubauen und in Krisen zu begleiten, gehört zu unseren Kernkompetenzen, die wir gern in das neue Netz zum Wohl der Studierenden einbringen“, sagt Pfarrer Matthias Altevogt.

„Dieses großartige Projekt wäre ohne das Engagement und die finanzielle Unterstützung der Klara Niehus-Stiftung, der Lippischen Landeskirche und der Kirchengemeinde St. Marien nicht möglich. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, um Studierende in herausfordernden Lebenssituationen zu stärken und Gemeinschaft an unserer Hochschule erlebbar zu machen. Für dieses Vertrauen danke ich im Namen unserer Hochschule sehr herzlich“, sagt Professor Dr. Jürgen Krahl, Präsident der TH OWL.

Reinhard Hölscher, Vorstand der Klara Niehus-Stiftung führt aus, dass „die aktuell wachsenden psychischen Probleme von Studierenden im späteren Arbeitsleben auch zu erheblichen ökonomischen Belastungen führen können, denn krankheitsbedingte Ausfälle erfordern dann regelmäßig Unterstützungsleistungen.“ Daher sei frühzeitige Unterstützung wichtig.

PM TH OWL

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Michael Pitt

Michael Pitt betreibt das Portal Mein-Lemgo im dritten Jahr. Er ist in Lemgo geboren und wohnt direkt am Marktplatz.
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