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Diskussion: Wie können Geflüchtete schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden?

Wie können Geflüchtete schneller in den Arbeitsmarkt integriert werden? Darüber haben Andrea Hegerbekermeier, Geschäftsführerin Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, Maria Keck, Projektleiterin Ausbildungsoffensive bei der Kreishandwerkerschaft, Adelheid Schütte, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses Silixen und Manfred Stoller, Ehrenamtler des Mehrgenerationenhauses auf Einladung von Jürgen Berghahn, lippischer Bundestagsabgeordneter (SPD) gesprochen. Handwerksbetriebe und Mehrgenerationenhäuser wollen noch enger zusammenarbeiten.

„Es gibt in OWL bereits ein gut funktionierendes Integrationsnetzwerk“, sagt Andrea Hegerbekermeier. „Handwerksbetriebe und Mehrgenerationenhäuser in Lippe zu vernetzen, ist ein weiterer Schritt das Netzwerk auszubauen. Denn bei der Integration spielt Ausbildung und Arbeit eine wichtige Rolle“, ergänzt Jürgen Berghahn.

3,5 Millionen Asylsuchende leben in Deutschland. In Lemgo und Silixen sind die Mehrgenerationenhäuser eine wichtige Anlaufstelle für Geflüchtete. Denn sie bieten Beratungen für Asylsuchende an, wie Sprachkurse, Migrationsberatung und Flüchtlingshilfe. Für die aus der Ukraine geflüchteten Menschen hat das Mehrgenerationenhaus einen extra Raum organisiert. Dort können sie sich treffen und austauschen.

„Ob Asylsuchende in Deutschland bleiben, hängt von der persönlichen Situation und den beruflichen Möglichkeiten ab“, meint Jürgen Berghahn. Adelheid Schütte ergänzt: „Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, einen unkomplizierten und schnellen Zugang in Arbeit zu bieten. Ein Austausch mit der Kreishandwerkerschaft ist Gold wert. So lassen sich viele Prozesse abkürzen.“

Doch selbst wenn Asylsuchende eine Ausbildung oder Arbeit finden, fordern bürokratische Hürden, wie sprachliche Anforderungen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die Asylsuchenden und Betriebe. Dies läge unter anderem daran, dass nur bestimmte Sprachkurse von der Ausländerbehörde gefördert werden. Hierbei handelt es sich um sogenannte Vollzeitkurse, die sechs Monate andauern. Hier wünschen sich die Beteiligten mehr Flexibilität.

„Das Handwerk in Deutschland kämpft um seine Fach- und Arbeitskräfte“, sagt Andrea Hegerbekermeier. „Der Erfolg der Ausbildung bei Asylsuchenden hängt oft von außerordentlichem Engagement der Betriebe ab. Asylsuchende brauchen in der Ausbildung besondere Unterstützung: in sprachlicher und menschlicher Hinsicht.“

Maria Keck weiß, dass besonders Fachworte bei der Arbeit ein Problem darstellen: „Zugewanderte Menschen scheitern oft an der Fachsprache im Beruf. Hier braucht es bei Sprachkursen viel mehr Flexibilität. Eine berufliche und sprachliche Integration, die parallel laufen könnte, würde den Menschen und dem Arbeitsmarkt helfen.“ Außerdem würden die fachspezifischen Begriffe eine Hürde für Asylsuchende bei schriftlichen Abschlussprüfungen darstellen, da Sprachkurse solche Worte nicht ausreichend vermitteln.

Einig sind sich die Akteure, dass es eine engere Einbindung der Ausländerbehörde in die berufliche Beratung bei Geflüchteten braucht. Auch die Kreisverwaltung und die Agentur für Arbeit sollen einbezogen werden, um ein Integrationsnetzwerk in den Arbeitsmarkt für Lippe aufzustellen.

Pressemitteilung Büro Jürgen Berghahn (MdB) SPD-Bundestagsfraktion

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