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Ärztliche Versorgung in Lippe: SPD erkennt dringenden Handlungsbedarf

Der Kreis Lippe steht vor einer ernsten Herausforderung in der hausärztlichen Versorgung. Mit einer älter werdenden Hausärzteschaft und ausbleibendem Nachwuchs, wird die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in Lippe zunehmend schwieriger. Insgesamt gibt es im Kreis Lippe derzeit 187 Hausärzte, 40 Prozent der Ärzte sind über 60 Jahre alt.

Seit vielen Jahren diskutieren Politik, Verwaltung und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) über die Schaffung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZs), um das absehbare Praxissterben zu verhindern und eine stabile Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Um dieser prekären Prognose entgegenzuwirken, hat der Kreis Lippe das Unternehmen Dostal beauftragt, ein Konzept zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung zu entwickeln.

„Landrat Dr. Axel Lehmann und die Kreisverwaltung haben den dringenden Handlungsbedarf erkannt. Unser Ziel ist es, die hausärztliche Versorgung in Lippe zu sichern. Alle Beteiligten sind herzlich eingeladen, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Polemik und persönliche Angriffe gegen unseren Landrat Axel Lehmann sind völlig unangemessen. In der aktuellen Diskussion geht es darum, sachliche und konstruktive Lösungen zu finden, statt persönliche Diffamierungen zu betreiben“, so die SPD-Lippe in einer Mitteilung.

Die SPD-Lippe fordert die kassenärztliche Vereinigung auf, gemeinsam einen konstruktiven, kooperativen und kommunalen Weg zu beschreiten. „Wir können nicht so weitermachen wie bislang. Auch der kassenärztlichen Vereinigung muss klar sein, dass sie mit den bisherigen Ansätzen gescheitert ist. Neue, innovative Ideen sind jetzt nötig.“

„Anstatt sich mit der Frage der hausärztlichen Versorgung zu befassen, beteiligt sich die Kassenärztliche Vereinigung an einer Negativkampagne gegen das kommunale Klinikum. Wir streben ein konstruktives Miteinander an; Bedrohungen helfen uns aktuell aber nicht weiter.“

Der Gutachter empfiehlt dem Kreis Lippe nun die Gründung einer Gesundheitsgesellschaft, durch die die kommunalen medizinischen Versorgungszentren betrieben werden. Es geht insbesondere um die Bündelung gemeinsamer Aufgaben wie beispielsweise das Bestellwesen, die Abrechnung sowie das Kostencontrolling. Im „lippischen Modell“ würden Kreis und Kommunen über einen Beirat in die Vorgänge der Gesundheitsgesellschaft eingebunden.

„Wir wollen ein Gesundheitswesen, das der Daseinsvorsorge der Lipperinnen und Lipper Sorge trägt und freuen uns, wenn sich einzelne Kommunen und der Kreis hier gemeinsam auf den Weg machen. Investorengetriebene MVZ, die ausschließlich Profitinteressen dienen, wollen wir in Lippe möglichst verhindern.“, so die SPD-Lippe.

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