IHK Lippe im Gespräch mit NRW-Staatssekretär Heidmeier: Politischer Anschub für schnellere Gleichstellung der Dualen Ausbildung

Duale Ausbildung und starke berufliche Bildung benötigen das Engagement von Unternehmen und das Zusammenspiel aller örtlichen Akteure – aber nicht nur. Für den Erfolg der zukünftigen dualen Ausbildung und die Steigerung der Attraktivität des Ausbildungswesens ist es genauso essenziell, dass die Politik die Weichen für die Gleichstellung der dualen Ausbildung mit anderen Bildungswegen aktiv vorantreibt. Dies war zentraler Gegenstand des Gesprächs der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Matthias Heidmeier aus dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS).
Während in der IHK Lippe und auf dem Kammergelände tausende Besucherinnen und Besucher mit der lippischen Wirtschaft im Rahmen der „Berufe live 2025“ in Kontakt traten, hießen IHK-Präsident Volker Steinbach, die beiden IHK-Vizepräsidentinnen Maren Lampe und Annette Küstermann sowie Vollversammlungsmitglied Thomas Sollich gemeinsam mit IHK-Hauptgeschäftsführerin Svenja Jochens und IHK-Abteilungsleiter Martin Raithel den Düsseldorfer Politiker am Messe-Freitag herzlich willkommen. Steinbach unterstrich während des Gesprächs:„Unser weltweit beneidetes System der dualen Ausbildung funktioniert nur dann, wenn wir politisch und gesellschaftlich verstehen, dass berufliche Bildung auf Augenhöhe mit Hochschulbildung steht. Deshalb ist es wichtig, dass auch die Politik aktiv eine Gleichstellung der Berufswege vorantreibt, um die Wertigkeit der beruflichen Ausbildung zu verdeutlichen.“
Die IHK Lippe verband das Gespräch mit drei klaren Forderungen an die Landespolitik:
1. Gezielte Programme für Ausbildung im ländlichen Raum – um die duale Ausbildung auch angesichts des demografischen Wandels und des fehlenden Abiturjahrgangs 2026 zu stabilisieren und Jugendliche sowie Betriebe besser zusammenzubringen.
2. Gleichbehandlung aller kleinen und mittleren Unternehmen – Industrie und Handel dürfen bei Förderprogrammen nicht länger hinter dem Handwerk zurückstehen, wenn es um Digitalisierung, Nachhaltigkeit oder Fachkräftesicherung geht.
3. Verbindlichere und praxisnähere Berufsorientierung – über das Landesprogramm KAoA hinaus, mit klaren Teilnahmequoten bei Praktika und Ausbildungsmessen sowie Mobilitätszuschüssen, damit auch Jugendliche im ländlichen Raum echte Chancen auf Ausbildungsplätze haben.
Angesichts des Fachkräftemangels unterstrich Jochens: „Die Unternehmen in Lippe zeigen enorme Ausbildungsbereitschaft – doch sie dürfen nicht allein gelassen werden.“ Politik und Verwaltung müssten faire Rahmenbedingungen schaffen, damit Engagement vor Ort auch Wirkung entfalte. „Besonders im ländlichen Raum spüren wir die Engpässe: fehlender Abiturjahrgang 2026, Mobilitätsprobleme für Jugendliche, unbesetzte Ausbildungsstellen. Wenn wir nicht gegensteuern, gefährden wir die Wettbewerbsfähigkeit einer ganzen Region.“
Während des abschließenden Messerundgangs erlebte der Staatssekretär bei der SynFlex Elektro GmbH aus Blomberg, der Sollich KG in Bad Salzuflen, der Staatlich Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG in Horn-Bad Meinberg und der SDL GmbH & Co. KG aus Detmold, wie vielfältig und stark die Ausbildung in Lippe ist.Heidmeier würdigte das Engagement der Betriebe und zeigte sich beeindruckt darüber, was die Unternehmen in Lippe konkret leisten. Sie bewiesen, dass die duale Ausbildung Zukunft habe – und dass regionale Wirtschaft und Politik gemeinsam Verantwortung für die Fachkräftesicherung trage.
PM IHK Lippe