Weiterer Anstieg der Insolvenzverfahren
50 Unternehmen haben laut Statistischem Landesamt IT.NRW im ersten Halbjahr dieses Jahres beim Amtsgericht Detmold einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „In Lippe ist die Zahl der Insolvenzanträge von Unternehmen um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen“, äußert sich Timm Lönneker, Referent der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe), besorgt. Im 1. Halbjahr 2024 waren es noch 41 Fälle. Damit steht Lippe im Vergleich zum ebenfalls starken Anstieg der Insolvenzverfahren im Land NRW (3.190 Unternehmen mit Insolvenzverfahren; +17 Prozent) etwas schlechter da. Die Zahl der Insolvenzanträge von Unternehmen im Kreis fällt auch im Vergleich der letzten fünf Jahre hoch aus. Seit 2022 steigt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen jedes Jahr an.
„Bundesweit kämpfen die Unternehmen mit hohen Energie- und Arbeitskosten sowie geringer Nachfrage. Die Liquidität vieler kleiner und mittelgroßer Unternehmen hat nach drei Jahren Rezession stark gelitten. Viele Betriebe können oder wollen nicht investieren“, nennt Lönneker zentrale Gründe für die steigenden Insolvenzzahlen.
In Lippe sind das Baugewerbe mit zehn Fällen, das Gastgewerbe und der Handel mit jeweils acht Fällen sowie das verarbeitende Gewerbe mit sieben Fällen besonders vom Insolvenzgeschehen betroffen. Von den 50 betroffenen Betrieben waren 20 länger als acht Jahre am Markt. Neben den Unternehmen beantragten 153 übrige Schuldner:innenin Lippe die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens (Vorjahreszeitraum: 140), darunter 29 ehemals Selbstständige (Vorjahreszeitraum: 25) sowie 115 Verbraucher:innen(Vorjahreszeitraum: 106).
Hinweis: Anträge auf Insolvenzverfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein. Der Insolvenzantrag selbst wurde meist rund drei Monate zuvor gestellt. Fragen zur Insolvenzstatistik beantwortet die IHK Lippe unter Tel. 05231 7601-84 oder loenneker@detmold.ihk.de.
PM IHK Lippe
