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Mit dem Camper durch Neuseeland

Dem Sonnenaufgang entgegen

Zehn Jahre nach ihrem Aufenthalt mit dem Programm „Work and Travel“ kehrte Tanja Schröder letztes Jahr zu Weihnachten nach Neuseeland zurück. Diesmal nur für gut 3 Wochen und nicht für 9 Monate; außerdem stand rein der touristische Aspekt im Vordergrund. Mit einem Camper durchquerte sie zusammen mit einer Freundin Neuseeland von Auckland im Norden bis zur Südspitze und zurück. In ihrem Vortrag bei der jüngsten Monatsveranstaltung der Nachbarschaft Lemgo Süd nahm sie die Anwesenden bildlich mit auf diese Reise. 

Beeindruckende Fotos, fachkundige Erklärungen, hilfreiche Informationen

Unzählige Eindrücke von einer äußerst abwechslungsreichen Landschaft, verschiedensten Städte und Sehenswürdigkeiten, geothermischen Aktivitäten und unterschiedlichsten Wetterverhältnisse gewannen die beiden Frauen auf Ihrer rd. 4.700 km langen Tour. Von Meereshöhe hinauf zu Pässen in den neuseeländischen Alpen und wieder hinunter, enge Straßen mit beeindruckenden Kurven, wo man sich wünschte, keiner kommt entgegen. Da war ein bisschen Großstadtverkehr und der Linksverkehr noch die leichtere Übung. 

5,3 Millionen Einwohner hat Neuseeland bei einer Größe von 268.000 km². Der Staat verfügt über eine beeindruckende Flora und Fauna sowie eine vielfältige Landwirtschaft. Allein 23.6 Millionen Schafe gibt es auf den beiden Inseln im Pazifik. 

Nach der Landung in Auckland, Übernahme und Ausstattung des 6 m langen Campers an Heiligabend und einem kurzen Aufenthalt in Auckland ging es über die Coromandel-Halbinsel, weiter nach Rotorua an dem gleichnamigen Kratersee. Vielfältige geothermische Aktivitäten zeichnet die Gegend aus. Wenn sich dann noch Hitze und Wolkenbruch abwechseln, der aufsteigende Wasserdampf zum Nebel wird und abends dazu die passende Beleuchtung, dann bekommt man im neuseeländischen Hochsommer einen ganz anderen Eindruck von Weihnachten als daheim. 

Durch die vielfältige Landschaft der Nordinsel ging es Richtung Wellington. Tanja Schröder gab den Anwesenden einen guten Einblick in das Stadtbild der neuseeländischen Hauptstadt am südlichen Ende der Nordinsel. Hier hatte sie zehn Jahre vorher in einem Ministerium gearbeitet. Die Stadt mit ihren teilweise bunten Häusern und Wandmalereien ist gleichzeitig der Fährhafen zur Überfahrt durch die Cook-Straße zur Südinsel. Raues Wetter ist hier keine Seltenheit, manchmal fahren die Fähren wetterbedingt halt nicht, so wie am Tag vor ihrer Ankunft, aber sie hatten Glück und die Meerenge zeigte sich von ihrer malerischen Seite. Allerdings nur so lange bis sie in Picton, dem Fährhafen auf der Südinsel angekommen waren. Da zeigte sich das Wetter dann „etwas von der dramatischen Seite“ so Tanja Schröder trocken und unterlegte dies mit entsprechenden Aufnahmen. 

Nach beeindruckenden Wanderungen durch den Abel Tasman National Park führte die Tour zu den Pancake Rocks, einer Kalksteinformation an der Küste zur Tasman-See. In Hokitika besuchte man dann das National Kiwi Center, um einen Eindruck von dem so scheuen neuseeländischen Nationalvogel zu bekommen. Dann ging es dort noch an den Strand der für seine Kunstwerke mit Treibholz bekannt ist. Weiter führte die Reise in die neuseeländischen Alpen. Hier besuchte man den Lake Tekapo sowie den Mount John mit seinem Observatorium.

Das Mt. John Observatory ist das Größte in Neuseeland und liegt nicht nur hoch, sondern in einem Gebiet mit kaum Lichtverschmutzung. Ein Ziel nicht nur von Touristen, sondern von Wissenschaftlern aus der Welt. 

Weiter ging es zum Lake Pukaki, ein Gebiet, das mit dem Hooker Valley Track eine der bekanntesten Wanderstrecken in Neuseeland aufweist. Der Weg bietet beeindruckende Erfahrungen, mit Flussüberquerungen auf spektakulären Hängebrücken, entlang tiefer Einschnitte und am Ende liegt der Hooker Lake, von dem man auf den Mount Cook, den schneebedeckten höchsten Berg Neuseelands blickt. 

Nach dieser Tour folgte in der Umgebung von Wanaka mit dem Roy´s Peak Track eine weitere beeindruckende und nicht leichte Route. Die Strecke geht eigentlich nur über 8 Kilometer, weist aber einen Höhenunterschied von fast 1300 Metern auf. Das ganz spezielle an dieser Tour diesmal war der Start nachts in der Dunkelheit um rechtzeitig zum imponierenden Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Eine Wanderung, die viele Touristen auf ihrer Liste haben, entsprechend groß der Andrang. Einsam ist anders, aber beeindruckend war es trotzdem. 

Eine frühe Wanderung auf dem Roy´s Peak Track -der Start mitten in der Nacht hat sich gelohnt

Slope Point, der südlichste Punkt des neuseeländischen Festlands, durfte nicht fehlen. Was fehlte war schönes Wetter. Geboten wurde das totale Gegenteil, aber wofür hat man den Regenkleidung, wenn man sie nicht einsetzen kann. 

Über Dunedin und Oamaru mit der „Blue Penguin Kolonie“ ging es weiter nach Christchurch, der größten Stadt der Südinsel. Wegen ihrer vielen Parks auch die Gartenstadt genannt. Allerdings ist es auch eine Stadt, die schon häufiger unter den Folgen von Erdbeben gelitten hat, zuletzt besonders schwer im Jahre 2011. Die „Narben“ in der Stadt sieht man immer noch, viele Gebäude mussten abgerissen werden und sind zum Teil noch nicht wieder aufgebaut. 

In Kaikoura nahm man sich noch die Zeit eine Robbenkolonie an der felsigen Küste zu besuchen, dann ging es nach Waitomo. Dort stieg man hinab in ein Höhlensystem, das seines gleichen sucht. Unglaublich dann noch die Millionen von Glühwürmchen in bestimmten Bereichen des Systems zu sehen. 

Nach so viel beeindruckenden Naturerlebnissen, so vielen Wanderungen und gefahrener Strecke und einer wiederum ruhigen Fährreise durch die Cook-Straße zur Nordinsel gönnte man sich einen Besuch von Hobbiton, auch bekannt als das Auenland. Dieser Platz ist als Filmset für die Verfilmungen von „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ genutzt worden und zieht unzählige Touristen in ihren Bann. 

Neben dem tollen Reisebericht lieferte Tanja Schröder auch noch zahlreiche wertvolle Informationen für diejenigen unter den Anwesenden, die vielleicht selber eine Reise auf die andere Seite der Erde planen.

Nach gut drei Wochen Tour mit dem Camper blieb in Auckland vor dem Rückflug noch ein wenig Zeit zum entspannten Sightseeing. Mit An- und Abreise hat die gesamte Reise 4 Wochen gedauert. 

Tanja Schröders Reisebericht war jede Minute ungeteilter Aufmerksamkeit wert und dafür dankte Moderator Karl-Heinz Mense der Referentin im Namen aller Anwesenden ganz herzlich.

PM Nachbarschaft Süd / Mense

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Michael Pitt

Michael Pitt betreibt das Portal Mein-Lemgo im dritten Jahr. Er ist in Lemgo geboren und wohnt direkt am Marktplatz.
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