Kalletals Rolle als „Netto-Strom-Exporteur“ nimmt deutlich zu

Anteil des dezentral erzeugten Stroms an der Gesamtstrommenge steigt auf 233 Prozent. 115 PV-Anlagen kamen in 2024 dazu.
Kalletal: Die Stadtwerke Lippe-Weser haben jetzt der Gemeinde Kalletal den Energiebericht 2024 übermittelt. 13 Windkraftanlagen, 3 Biomasse-Blockheizkraftwerke, 3 Wasserkraftwerke und 791 Photovoltaikanlagen erzeugten in der nordlippischen Gemeinde insgesamt 80,8 Megawattstunden, kurz MWh. Davon wurden 80,2 MWh eingespeist, der verbleibende Teil diente dem Eigenverbrauch. 115 Photovoltaik-Anlagen kamen in 2024 mit einer Leistung von etwa 1.450 Kilowatt-Peak dazu. Zusätzlich sind noch 15 Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen in der Statistik aufgeführt, die 0,88 MWh erzeugten.
Bei der Netzübernahme am 1. Januar 2015 habe die installierte Leistung der Erneuerbare-Energien-Gesetz-Anlagen bei 11.250 Kilowatt (KW) gelegen. Somit habe innerhalb von 10 Jahren ein enormer Zubau der installierten Leistung dieser Anlagen von 30.760 KW stattgefunden.
„In Kalletal wird ein deutlicher Beitrag zur Energiewende geleistet. Gleichzeitig profitiert unsere Kommune jährlich durch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen im oberen sechsstelligen Bereich.“ stellt Bürgermeister Mario Hecker fest und fügt an: „Damit kann man dann auch Schulstandorte und Kindergärten in unseren Dörfern langfristig sichern.“ Das Wasserstoffprojekt mit dem Kreis Herford sei daher auch aus gutem Grund sehr frühzeitig (2022) in die strategische Ausrichtung aufgenommen worden, denn es bietet wirtschaftlich eine hervorragende Perspektive für den Wirtschaftsstandort Kalletal, erklärt der Bürgermeister. Zudem falle bei der Produktion von Wasserstoff, der sogenannten Elektrolyse, Abwärme an, so Hecker. Diese wolle man im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung nach Möglichkeit für eine Nahwärmenetz im angrenzenden Siedlungsbereich nutzen. Auch erste Gespräche für die Option eines Energiespeicherparks würden geführt.
Anteil des dezentral erzeugten Stroms an der Gesamtstrommenge im örtlichen Elektrizitätsversorgungsnetz liegt bei 233 Prozent
Insgesamt also 80,8 MWh dezentral eingespeister Strom aus Erneuerbare-Energien-Gesetz- und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen entspricht 233 % der Gesamtabgabe in Höhe von 34,7 MWh. 2022 waren das noch 203 Prozent. Die Gemeinde Kalletal ist also bereits heute – zumindest relativ gesehen – Netto-Exporteur von Strom in erheblichem Umfang und legt damit erneut deutlich zu.
Netzbaumaßahmen und zur Netzentwicklung
Der dritte und letzte Bauabschnitt von der Straße „Auf dem Bruche“ bis zum Übergabepunkt des Windparks Möllenberg als Gesamtprojekt der Mittelspannungsverkabelung der 30/10-kV-Freileitungsstrecke zwischen den Umspannwerken in Hohenhausen und Kalldorf als Doppelkabel wurde in 2024 begonnen und soll in 2025 abgeschlossen werden.
Nach Umsetzung der gesamten Freileitungsverkabelung ist zukünftig die gesamte Strecke zwischen Kalldorf und Hohenhausen als 30-kV-Doppelleitung ausgeführt. Die Mittelspannungstrasse zwischen dem Übergabepunkt des Windparks Möllenberg und Umspannwerk Kalldorf wurde bereits in 2018 durch die Stadtwerke Lippe-Weser Service verkabelt.
Die in 2023 begonnenen Planungen für die 30-kV-Freileitungsverkabelung ausgehend vom Umspannwerk Hohenhausen in Richtung Süden bis auf Höhe der Windkraftanlagen Homeien wurden in 2024 fortgesetzt.
PM Gemeinde Kalletal