Weserbergland aus Porzellan und Moos
Der für die Landesgartenschau im kommenden Jahr geplante Porzellangarten, eine Kooperation der Manufaktur Fürstenberg und der Landschaftsarchitekten des Sustainable Campus der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe am Standort Höxter wird nach einem Entwurf von Niels Finke gestaltet. Der Student setzte sich in einem Ideenwettbewerb unter Studierenden des sechsten Fachsemesters durch. In der Begründung der Jury heißt es dazu: „Die Arbeit wird als gestalterisch sehr konsequent bewertet. Die aufgezeigte Lösung schafft ein gartenkünstlerisches Bild ohne Dekoration zu sein. Das Porzellan wird so verwendet, dass mit diesem Material eine neue Art von Garten erzeugt wird. Auch wenn die Arbeit rein flächig und kaum räumlich wirksam ist, ist das entstehende Bild sehr stark.“
Das Gestaltungskonzept des angehenden Landschaftsarchitekten beruht auf einer abstrahierten Darstellung des Weserlaufs entlang des Museums Schloss Fürstenberg. Die Fließbewegung der Weser wird über Linien aus Porzellantellern in einer sanften Topographie eines grünen Teppichs dargestellt. Die Wellenlinien variieren je nach Fließdynamik in ihrem Durchmesser.
Der nicht begehbare Gartenraum kann so als Weser interpretiert werden, in dem sich Teile des Weserberglands als Hügel wiederfinden, umschlängelt von Strömungslinien und Wellen. Durch die unterschiedliche Abfolge von kleinen, mittleren und großen Tellern entsteht der Eindruck von sich hebenden und senkenden Wellen. „Insgesamt werden für das Gartenbild so etwa 1.500 von der Manufaktur Fürstenberg gestiftete Teller die Wellen benötigt“, sagt Professor Dr. Hans-Peter Rohler, der zusammen mit Prof.‘in Ute Aufmkolk die Arbeiten betreut hat.
Die Landschaft des Weserberglandes werden mit Sternmoos in Kombination mit Teppichverbene bepflanzt. Topographische Erhebungen werden über ein zartes Gras, das seine Halme sanft im Wind wiegt und die Wellenbewegung herausgehoben, so dass die Wellenbewegung auch in der Pflanzung zum Ausdruck kommt.
Der Porzellangarten ist eines von mehreren Ausstellungsflächen der „Grünen“ Studiengänge des Sustainable Campus der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe zur Landesgartenschau in Höxter. Er ist Teil einer Sonderausstellung des Museums Schloss Fürstenberg zum Thema „Porzellan und Gartenkunst“.
Zwischen zwei parallel zur Stadtmauer verlaufenden Wegen wird der Porzellangarten von zwei Holzstegen eingebunden sein. Die Fläche des Themengartens beträgt etwa 220 Quadratmeter und wird im Umfeld des Berliner Platzes, eingebettet in den vorhandenen Baumbestand, zu finden sein.
Bis zur Eröffnung im April werden die zentralen Details des Gartens als 1:1-Modell gebaut und erprobt, um die Machbarkeit des Entwurfs zu prüfen. „Die Landschaft selbst wird endgültig in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem Winter- und dem nächsten Sommersemester entstehen“, so Professor Dr. Rohler.
PM TH OWL