Pure Energieleistung: TBV bleibt auch gegen Stuttgart Sieger

Der TBV Lemgo Lippe ist in der DAIKIN Handball-Bundesliga weiterhin nicht zu stoppen! Am 8. Spieltag bauten die Lipper am Sonntagnachmittag ihren beeindruckenden Start in die Saison weiter aus. Gegen den TVB Stuttgart behielt das Team von Trainer Florian Kehrmann mit 32:30 (17:14) die Oberhand. Bereits am kommenden Donnerstag (16.10.) empfangen die Blau-Weißen die Rhein-Neckar Löwen zum Topspiel.
Gegen die Stuttgarter musste TBV-Trainer Florian Kehrmann wie in den vergangenen Wochen auf Adam Nyfjäll (Knieprobleme), Samuel Zehnder (Außenbandverletzung) und Jan Mudrow (Kreuzbandriss) verzichten. Unterstützung gab es vom Team HandbALL durch Sadik Herseklioglu und Thore Rahmlow.
Blitzstart und starke Defensive
Schon vor dem Anwurf wurde es laut in der Phoenix Contact-Arena, die den Lemgoer Cheftrainer, der unter der Woche seinen Vertrag verlängert hatte, lautstark feierte. Von Beginn an entwickelte sich in der Phoenix Contact-Arena vor 4.385 Zuschauern eine hochintensive Partie mit viel Feuer. Ein hellwacher Tim Suton eröffnete Lemgos Angriff mit einem Steal und drei Toren zum 4:2 (5.). Stuttgart wirkte zu diesem Zeitpunkt verunsichert und hatte mit zahlreichen personellen Problemen zu kämpfen. Seradilla kehrte zwar in den Kader zurück, kam für einen Einsatz jedoch noch nicht infrage. Ebenso wie Röthlisberger, Rubin und Rebmann.
Lemgo mit Druck, Stuttgart kämpft sich zurück
Die Lemgoer agierten in der ersten Viertelstunde mit kompakter Verteidigung und blitzschnellem Umschalten. Gästetrainer Kaufmann zog bereits nach zehn Minuten die erste Auszeit, seine Ansagen wurden lauter – insbesondere die TVB-Abwehr ließ zu diesem Zeitpunkt kaum Gegenwehr erkennen. Joel Willecke erhöhte direkt nach der Auszeit zum 7:3 (10.). Doch Stuttgart fand offensiv zunehmend besser ins Spiel und verkürzte mit dem dritten Siebenmeter durch Häfner auf 9:7 (16.). Besonders die pfeilschnelle Rückraumachse Matzken (3 Tore) und Mengon (2 Tore) bereitete dem TBV zunehmend Probleme (18., 10:8).
Kastelic stark, Lemgo kontrolliert die erste Hälfte
Umso wichtiger war es, dass Urh Kastelic im Lemgoer Tor immer besser ins Spiel kam. Mit zwei wichtigen Paraden in Folge bremste er den Offensivdrang der Schwaben, sodass Wagner und Suton auf 12:8 (20.) stellten. Nach einer Auszeit von Kehrmann blieb Lemgo weiter am Drücker und ging mit 17:14 in die Kabine. Herausragend: Kapitän Suton, der bereits zur Pause acht Treffer zu Buche stehen hatte.
Zweite Halbzeit: Chancenverwertung als Manko
Der Start in die zweite Hälfte verlief zunächst zerfahren. Zwei gute Chancen von außen wurden liegen gelassen und Lemgo bekam den Stuttgarter Rückraum nicht unter Kontrolle – Häfner verkürzte per Unterarmwurf zum 21:19 (39.). Als Lemgo auf 24:21 stellte, schien die Vorentscheidung greifbar, doch Carstensen scheiterte an der Latte.
Willecke sorgt für die Highlights, Suton vollendet
In den Schlussminuten setzte Joel Willecke mit einem spektakulären Tor über das gesamte Feld zum 29:26 ein echtes Highlight – und ließ Trainer Kehrmann, der sich einen ruhigen Angriff gewünscht hätte, ein graues Haar mehr wachsen. Nach einer letzten Auszeit der Gäste (30. Minute, 30:27) sorgte Tim Suton mit seinem zwölften Treffer für das 31:28 und die Entscheidung. Am Ende gewinnt der TBV knapp aber verdient mit 32:30.
Durch den Sieg bleibt der TBV mit nun 13:3-Punkten vorerst in den Top5 der Liga. Zeit zur Regeneration bleibt kaum! Bereits am Donnerstag (16.10.) ist der nächste Gegner aus dem Süden des Landes in der Phoenix Contact-Arena zu Besuch. Für das Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen wurden bereits über 4.200 Tickets verkauft. Tickets sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich.
Florian Kehrmann nach dem Spiel: „Im Vorfeld des Spiels habe ich immer wieder betont, dass uns vorne und hinten außergewöhnlich viele Zweikämpfe erwarten würden. Deshalb lag unser Fokus in dieser Woche klar auf der Abwehrarbeit. In der Anfangsphase haben wir diese Herausforderungen sehr gut angenommen, insbesondere Joel war dabei extrem präsent. Anschließend sind wir sehr gut ins Spiel gestartet, konnten aber nicht mehr die nötige Tiefe entwickeln und in der Defensive ausreichend Unterstützung leisten. Trotzdem ist es uns dank einer starken Offensivleistung gelungen, mit einer 17:14-Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Dieses Polster hat uns vor unseren Fans enorm geholfen und uns Sicherheit gegeben. Stuttgart blieb allerdings bis zum Schluss dran, weil sie kaum Fehler gemacht haben. Letztlich hätten wir das Spiel früher und deutlicher entscheiden können, da wir vier bis fünf sehr gute Chancen ungenutzt ließen. Ich bin jedoch sehr stolz, wie wir als Favorit mit der Aufgabe umgegangen sind – das ist in dieser Liga keineswegs selbstverständlich. Am Donnerstag erwartet uns mit den Löwen eine echte Spitzenmannschaft. Für dieses Topspiel brauchen wir eine ausverkaufte Halle. Mein Wunsch ist, dass die Stimmung von der ersten Sekunde an brodelt und die Halle brennt, um dieser individuellen Klasse mit dem achten Mann im Rücken entgegenzutreten.“
TBV Lemgo Lippe – TVB Stuttgart 32:30 (17:14)
TBV Lemgo Lippe: Möstl (3 Paraden), Kastelic (6 Paraden); Hutecek (5), Theilinger, Simak (1), Schagen, Carstensen (4), Suton (12), Willecke (5), Versteijnen (4/1), Wagner (1), Faust, Rahmlow, Herseklioglu
TVB Stuttgart: Vujovic (8 Paraden), Pol; M. Häfner (3), Serradilla, Lien (4), Pribetic (1), Snajder, Toskas, Mengon (7), Schmid, Heydecke, Matzken (5), Zieker (1), Häfner (9), Nigg
PM TBV Lemgo Lippe