Lehre/Wissenschaft

Nachhaltigkeitsbefragung an der TH OWL: Bereitschaft zum Engagement, hohe Identifikation und Handlungsbedarfe

Im April 2024 wurde an der TH OWL erstmals eine Mitarbeitenden-Befragung zum Thema Nachhaltigkeit durchgeführt. Die Ergebnisse liegen nun vor und zeigen, dass sozial-ökologische Fragestellungen für die Beschäftigten eine hohe Bedeutung haben.

„Der Rücklauf von fast 40% hat uns sehr gefreut“, sagt Dr. Christoph Harrach, gemeinsam mit seinem Kollegen Christian Einsiedel vom Nachhaltigkeitsmanagement der TH OWL. „Diese gute Quote macht deutlich, dass die Mitarbeitenden sich für die nachhaltige Entwicklung der Hochschule interessieren und sich auch entsprechend am Arbeitsplatz einbringen wollen.“

So sehen 87% der Mitarbeitenden eine besondere Verantwortung der Hochschule, Lösungen für sozial-ökologische Probleme zu entwickeln. Fast zwei Drittel sind zudem der Meinung, dass die TH OWL bereits jetzt die Region Ostwestfalen-Lippe maßgeblich mitgestaltet und dabei einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung leistet.

Bei der innerbetrieblichen Nachhaltigkeit punktet die TH OWL insbesondere im sozialen Bereich: Jeweils über 70% fühlen sich bezüglich Gesundheit und Arbeitsschutz sowie bei der Umsetzung eigener Ideen gefördert, 75% sind stolz, zur TH OWL zu gehören und 77% meinen, dass es sich mit ihrem Verdienst in der Region gut leben lässt. Das drückt sich auch in den Zufriedenheitswerten aus: Über 80% sind mit ihrem Job zufrieden und planen, längerfristig zu bleiben.

Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel freut sich als Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit über diese positiven Ergebnisse: „Wir nehmen eine überdurchschnittliche Zufriedenheit sowie eine hohe Bindung und Identifikation mit der Hochschule wahr. Zudem geben rund zwei Drittel der Mitarbeitenden an, dass sie Kompetenzen haben, um das Thema Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz voranzubringen. Dieses Potenzial wollen wir gerne nutzen.“

Neben den positiven Aspekten wurden auch Handlungsbedarfe sichtbar: Die Befragten honorieren zwar, dass seit Herbst 2023 eine neu geschaffene Stelle „Nachhaltigkeitsmanagement“ die Transformationsprozesse hochschulweit koordiniert. Bisher wird Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Transfer allerdings nur in geringem Maße als Querschnittsthema wahrgenommen. „Diese Rückmeldung zeigt auf, dass wir uns sowohl um die strategische Weiterentwicklung des Themas als auch um die Sichtbarkeit der bereits bestehenden Aktivitäten noch systematischer kümmern dürfen“, so Knepper-Bartel.

Auch im Bereich des ökologischen Betriebs der Hochschule sehen die Befragten Nachholbedarf. Nur etwa 20% glauben, dass bereits nachhaltig mit Ressourcen umgegangen wird. Dirk Tappe, Leiter des Dezernats Gebäudemanagement, weiß dies einzuordnen: „Als Teil der Initiative ‚Klimaneutrale Landesverwaltung‘ stehen wir noch am Anfang mit dem Bemühen, unseren ökologischen Fußabdruck präzise zu erfassen und mittelfristig zu senken. Das Thema ist aber angekommen, wir arbeiten bereits an Lösungen.“

Ausbaufähig ist laut der Befragung zudem das Thema nachhaltige Mobilität. Allerdings stellen die Rückmeldungen dies auch in den Kontext: Die TH OWL hat wenig Einfluss auf die aktuellen verkehrstechnischen Anbindungen ihrer Standorte im ländlichen Raum.

Alle Ergebnisse fließen nun in eine umfassendere Bestandsaufnahme ein. Sie dient dazu, die wichtigsten Handlungsfelder der nachhaltigen Hochschulentwicklung zu identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen zu entwickeln. Vorbereitet wird dies im neuen „Nachhaltigkeits-Board“ – einem Arbeitskreis, in dem alle Fachbereiche, Institute, Verwaltungseinheiten und Fachschaften repräsentiert sind.

Darauf folgt im nächsten Schritt ein offener Beteiligungsprozess, um die erste Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule mit konkreten Zielen, Maßnahmen und Erfolgskriterien zu entwickeln. Zur Umsetzung sollen dann Innovationsprojekte durchgeführt werden, an denen sich alle Hochschulangehörigen beteiligen können. Das Nachhaltigkeitsmanagement koordiniert diesen Prozess und berichtet auch künftig transparent in der (Hochschul-)Öffentlichkeit über aktuelle Erkenntnisse und nächste Schritte.

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