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Mobilität weiter gedacht: Mobilstationen und interkommunales Fuhrparkmanagement des Kreises

Mix and Match geht auch künftig im lippischen Verkehr. Mit dem Bau von weiteren Mobilstationen an sechs Knotenpunkten erhalten Personen demnächst dort die Möglichkeit, individuell zwischen verschiedenen Fortbewegungsmitteln zu wechseln. „Umsteigen wann ich will und wie ich will, ist das oberste Ziel der Stationen. Wir wollen den Lippern nicht vorschreiben, welches Verkehrsmittel sie nutzen sollen. Stattdessen schaffen wir klimafreundliche Alternativangebote, die gleichwertig zum Auto sind und eine schnelle und günstige Fortbewegung zulassen“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Die Mobilstationen entstehen an den Bahnhöfen in Lage, Horn- Bad Meinberg, und Lügde sowie in Heiligenkirchen, Pivitsheide und am KreativCampus. Die Tiefbauarbeiten für die Mobilstationen sind bereits gut vorangeschritten – in Pivitsheide und am Kreativcampus auch schon abgeschlossen. Für Ende August sind zudem die Garagenbauten angekündigt, die nach und nach montiert werden. Die ersten Stationen sollen nach aktuellem Stand im Spätherbst fertig sein.

An den jeweiligen Standpunkten können die Nutzer einfach zwischen Bus, Bahn, Fahrrad und E-PKW wechseln. Dafür wird die Infrastruktur angepasst. Neben Parkflächen und Lademöglichkeiten für E-Autos können sich besonders Radfahrer über moderne Abstellanlagen samt Ladeschränken freuen. Der Zugang zum ÖPNV und SPNV wird durch dynamische Anzeigetafeln erleichtert. „Insgesamt bauen wir so Hemmnisse für die Nutzung des Nahverkehrsangebot ab, stärken den klimafreundlichen Individualverkehr und schaffen barrierefreie Umstiegsmöglichkeiten“, so Dennis Hetmann, Mobilitätsmanager beim Kreis.

Die beteiligten Projektkommunen erhalten für die Umsetzung knapp 1,4 Millionen Euro aus dem Förderprojekt „Lippe_Re-klimatisiert“ zugewiesen. Bei den Ausschreibungen und der Vergabe der verschiedenen Baumaßnahmen unterstützt der Kreis Lippe die Projektpartner.

Interkommunaler Fuhrpark

Auch dienstlich stellt die Verwaltung auf klimafreundlichere, multimodale Mobilität um. Hierbei kooperiert der Kreis mit den Städten Lemgo und Detmold, um ein interkommunales postfossiles Fuhrparkmanagement zu etablieren.  In einem ersten Schritt haben der Kreis und die Stadt Detmold über „Lippe_Re-klimatisiert“ 15 E-Fahrzeuge angeschafft. Daneben wurde die Integration der Fahrzeuge in ein Sharing-Konzept und die Gründung eines interkommunalen Fuhrparks geprüft. „Die Analyse hat gezeigt, dass ein System mit multimodalen Elementen am sinnvollsten ist. Dadurch kann mittelfristig auch eine Drittnutzung der Fahrzeuge, zum Beispiel privat – außerhalb der Dienstzeit, ermöglicht werden“, sagt Hetmann.

Es ist angedacht, dass die Verwaltungsmitarbeiter über eine digitale Anwendung bei Eingabe des Startpunkts und des Reiseziels aufgezeigt bekommen, welches Verkehrsmittel in der Umgebung zur Verfügung steht und wie lang der Fahrweg jeweils dauert. „Die Wirkungen sind vielfältig: Eine höhere Auslastung der E-Dienstfahrzeuge, geringere Emissionen, weniger Kosten. Da dieses Konzept bundesweit noch einzigartig ist, haben wir vom Bundesverkehrsministerium eine Förderung zur weiteren Umsetzung erhalten“, betont Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis.  

So erarbeiten die Projektpartner nun in einem weiteren Schritt eine Organisationsform, wie die jeweiligen Dienstflotten zusammengeführt werden können. Eine mögliche Ausweitung des gemeinsamen Fuhrparks auf weitere lippische Kommunen wird dabei gleich berücksichtigt.

PM Kreis Lippe

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