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„Es war nicht immer ein Zuckerschlecken“

35 Jahre Gleichstellungsarbeit in der Alten Hansestadt Lemgo

1987 wurde in der Alten Hansestadt Lemgo zum ersten Mal die Stelle der Gleichstellungsbeauftragten besetzt. Vor 35 Jahren trat Regina Pramann ihren Dienst an. Ein Grund für die derzeitige Gleichstellungsbeauftragte Christiane Osterhage, ihre Vorgängerinnen zu einem Gedankenaustausch in ihrer alten Wirkungsstätte einzuladen.

Regina Pramann, Hulda Schmoland, Susanne Weishaupt und Gundula Homann konnten aus ihrem reichhaltigen Erfahrungswissen berichten und ihre Tätigkeiten darlegen. Die Errungenschaften, von denen die heutige Gleichstellungsbeauftragte oftmals profitiert und auf die sie immer zurückgreifen kann, wurden in den frühen Jahren der Gleichstellungsarbeit zum Teil hart erkämpft.

Regina Pramann blickte auf die Anfänge zurück: „Gleichstellungsarbeit war nicht immer ein Zuckerschlecken. Wir mussten überhaupt erst einmal die Sensibilität für Frauenbenachteiligung schaffen. Es gab viele, die zwar die Diskriminierung gesehen haben, aber nichts daran ändern wollten. Entweder weil sie von den Unterschieden profitierten oder weil sie dachten, dass man nichts ändern könne.“

Vier Frauen folgten Vorreiterin Regina Pramann als Gleichstellungsbeauftragte nach, drei von ihnen konnten der Einladung zu dem Treffen im Rathaus folgen. Ihnen zur Seite stand ab 1990 die Gleichstellungskommission, die die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragen unterstützen soll und beratend tätig ist. Ihre erste Sitzung hatte die Kommission am 17. Januar 1990. Als eines der wichtigsten Ziele in dieser ersten Sitzung wurde die Erstellung eines Frauenförderplans für die Verwaltung genannt.

Im Laufe der Jahre sind immer neue und übergreifende Aufgabenfelder für die Gleichstellungsbeauftragten hinzugekommen. Die Erstellung des Gleichstellungsplans gehört nach wie vor zu den Aufgaben der Gleichstellungsstelle, aber unter anderem auch Aktionen zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November, dem internationalen Frauentag am 8. März, Informationsveranstaltungen in Kooperation mit der VHS Detmold-Lemgo, dem städtischen Kulturbereich und anderen auch ortsübergreifenden Einrichtungen.

Das Bild der Gleichstellungsbeauftragten hat sich ebenfalls stärk verändert, die Position der Einzelkämpferin hat sich zu einer dem Bürgermeister zugeordneten Stabsstelle mit eigenständigen Kompetenzrahmen entwickelt. Abläufe, an denen die Gleichstellungsbeauftragte beteiligt ist, haben sich gefestigt und werden selbstverständlich gelebt.

Christiane Osterhage: „Es ist bereits viel erreicht, es gibt aber immer noch Handlungsfelder, für die eine gute Gleichstellungsarbeit erforderlich ist. Umso schöner war es, gemeinsam auf die Anfänge und ersten Erfolge zurückzublicken.“ Christiane Osterhage dankte ihren Vorgängerinnen herzlich für die Teilnahme, das weiterhin bestehende Interesse an der Gleichstellungsarbeit und viele Tipps und Empfehlungen für ihre weitere Tätigkeit.

PM Stadt Lemgo

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