Pressemitteilungen

Erklärung des Ortsvorstandes und des Fraktionsvorstandes von Bündnis90/Die Grünen Lemgo zum Klinikum Lemgo

Wir müssen reden! Spätestens seit dem Herbst 2022 und der Verlagerung der Unfallchirurgie nach Detmold sorgen sich viele Menschen in Lemgo um die Zukunft des Klinikums. Als Rat haben wir damals fraktionsübergreifend den Erhalt des Standorts Lemgo und eine gesicherte Notfallversorgung gefordert. Eine solche Langfristperspektive für das Klinikum Lemgo wurde damals zugesichert.
Diese langfristige Perspektive steht nach jüngsten Pressemeldungen zu einer möglichen Standortschließung in Lemgo offenbar auf dem Spiel. Angesichts der Krankenhausplanungen in Land und Bund, aber auch angesichts fortwährender Querelen vor Ort und schlechten Ergebnissen bei der Befragung der Mitarbeitenden wird öffentlich über die Zukunft des Klinikums spekuliert.
Die Aufgabe des Klinikstandortes in Lemgo wäre ein schwerer Schlag für die ca. 1000 Mitarbeiterinnen des Klinikums Lemgo und die betroffenen Patientinnen in Nordlippe. Lemgo verlöre dadurch auch einen großen Arbeitgeber, die Stadtwerke einen großen Kunden für Energie und Wärme und einzelne Dienstleistungsunternehmen ihre Kundinnen. Eine solche Entscheidung würde Lemgo als Stadt hart treffen. Wir, die Fraktion und der Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen Lemgo, sind uns bewusst, dass die Weichen für die weitere Entwicklung des Klinikums Lippe nicht nur vor Ort, sondern auch auf Bundes- und Länderebene gestellt werden. Deshalb fordern wir alle Akteure (Vertreterinnen des Kreises Lippe, den Aufsichtsrat und politische Entscheidungsträger*innen) auf, ihren politischen Einfluss geltend zu machen,

  • den Klinikumsstandort in Lemgo mit qualitativ guten medizinischen Fachabteilungen
    zu erhalten und damit eine langfristige und verlässliche Perspektive für den Standort
    Lemgo als Anbieter von qualitativ hohen medizinischen Leistungen zu sichern.
  • Die medizinische Versorgung von Menschen in Lemgo und in Nordlippe muss zu jeder
    Tages- und Nachtzeit verlässlich stattfinden. Die Erreichbarkeit medizinischer
    Notfallhilfe muss im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben bleiben.
  • Die Mitarbeitenden brauchen Klarheit über ihre künftige Beschäftigung.
    Entsprechende Pläne sind mit den Mitarbeitenden frühzeitig zu kommunizieren.
  • Wir fordern, dass die kommunikativen Probleme im Klinikum unverzüglich
    angegangen werden und die Konflikte konstruktiv gelöst werden. Das Betriebsklima
    muss verbessert werden. Dafür hat die Leitung Sorge zu tragen. Gutes Arbeitsklima
    ist die Voraussetzung für eine gute medizinische Arbeit.

Wir sehen besonders den Landrat Dr. Lehmann und den Aufsichtsrat in der Pflicht, aber auch alle Amts- und Mandatsträgerinnen in Lippe. Es hilft nicht, wenn Bürgermeister, Landrat, Land oder Bund sich gegenseitig einander die Schuld zuschieben. Wir fordern von allen einen Einsatz für den Gesundheitsstandort Lippe in Lemgo. Wir sehen aber auch die Geschäftsführung des Klinikums in der Verantwortung. Wenn Patientinnen wegbleiben oder das Personal unzufrieden ist, dann sind diese Probleme auch hausgemacht. Die Entwicklungen der letzten Jahre sind von der aktuellen Geschäftsführung zu verantworten. Wir fordern daher eine selbstkritische Überprüfung der Personalführung und strategischen Ausrichtung am Klinikum Lippe.


Gez.
Dr. Burkhard Pohl, Dr. Katharina Kleine Vennekate (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Lemgo)
Oliver Drexhage (OV Lemgo)

Unterstütze Mein-Lemgo mit einem Klick
Mehr anzeigen
Hausmann Optik
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"