TBV Lemgo Lippe beschert seine Fans mit Rang 3 zur Winterpause
Der TBV Lemgo Lippe konnte sich mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden. Am Freitagabend siegten die Lipper in einem hartumkämpften Spiel mit 28:25 (16:14) gegen die HSG Wetzlar und verteidigten somit erneut den dritten Tabellenplatz der DAIKIN Handball-Bundesliga. Lediglich eine Personalnachricht drückte die Stimmung.
Im Abschlusstraining hatte sich am ersten Weihnachtstag Tim Suton verletzt und konnte beim Duell gegen die HSG mit einem Verdacht auf einen Muskelfaserriss in der linken Wade nur neben der Bank Platznehmen. Auch Adam Nyfjäll konnte im letzten Spiel des Jahres erneut nicht mitwirken.
Für Suton rückte Jan Mudrow in die Startsieben und Stand seinem Kapitän in den Anfangsminuten in nichts nach. Zunächst eröffnete er das Spiel mit einem satten Rückraumwurf (2., 1:0) und zog wenig später einen Siebenmeter, den Samuel Zehnder jedoch nicht im Gehäuse der HSG unterbringen konnte (4., 1:1). Wetzlar präsentierte sich den ersten 15 Minuten entschlossen und wollte denHeimsieg gegen Eisenach in Lemgo mit weiteren Zählern vergolden. Vor allem Stefan Cavor war zunächst nicht zu stoppen, stieg ein ums andere Mal höher als die Lemgoer Abwehr und traf nach 14 Minuten bereits zum sechsten Mal (6:8). Doch der TBV steigerte sich nun vor allem in der Defensive: Nicolai Theilinger präsentierte sich zunächst als Spielverderber bei einem Kempa-Versuch der Gäste und zog wenig später ein Offensivfoul. Damit ebnete der Lemgoer Haudegen den Weg zur erneuten Lemgoer Führung durch Niels Versteijnen (19., 10:9). In einem hektischer werdenden Spiel, fanden die TBV-Handballer immer mehr Gefallen am Handballspielen. Und einer lief richtig heiß: Bobby Schagen, erneut in blendender Verfassung, ließ sich auch von einem Griff in den Arm nicht stoppen und erhöhte mit seinem vierten Treffer auf 14:11 (27.). David Akakpo verkürzte noch vor dem Ende der ersten Halbzeit zum 16:14-Pausenstand.
Im zweiten Abschnitt verpasse es der TBV sich weiter abzusetzen. Zahlreiche gute Gelegenheiten blieben ungenutzt und ebneten Wetzlar den Weg zurück ins Spiel. Erneut Cavor, der nach seinen Treffern in der Anfangsphase zunächst lange abgemeldet blieb, sorgte mit seinen Treffern sieben und acht für den 20:20-Ausgleich (41.). Kehrmann reagierte, nahm die Auszeit und brachte Möstl zurück ins Tor. Doch längst hatte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe entwickelt, in dem sich auch nach 53 Minuten noch kein Team absetzen konnte (25:25). Dass der TBV in dieser Saison selten die Ruhe verliert, hatte die Mannschaft in dieser Spielzeit bereits häufig bewiesen – und sollte es auch am heutigen Abend tun: Während Möstl einen freien Wurfversuch von Filip Vistorop stoppte, brachte Hutecek sein Team vorne wieder mit 27:25 (56.) in Front. Als Möstl mit einer weiteren Parade glänzte, hatte Lemgo den Matchball. Hutecek ging ein letztes Mal voran und sorgte 90 Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer zum 28:25 für die Entscheidung und den Endstand. Beste Werfer waren Hutecek und Versteijnen mit je sechs Toren.
Durch den erneuten Sieg, beendet der TBV das Handballjahr 2025 mit 30:8-Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. In die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte starten die Lemgoer Handballer am 15. Januar.
Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Ich glaube, heute war noch mal alles drin, was so ein Handballspiel auszeichnet. Wir haben viele Körner gelassen, gerade in den Spielen im Pokal, in Leipzig, beim BHC, das waren alles sehr intensive Spiele, auch für den Kopf. Wir wussten, dass die HSG hier mit sehr viel Selbstvertrauen anreist, mit diesem wichtigen Heimsieg gegen Eisenach, wo sie innerhalb von zehn Minuten so ein Spiel komplett gedreht haben. Dann passiert etwas in einer Mannschaft und man sieht die Handschrift von Runar. Sie spielen eine unangenehme Abwehr, helfen sich viel, spielen sehr körperbetont, und wir mussten viel Aufwand betreiben, um uns Torchancen zu erspielen.
Dann schaffen wir es, Ende der ersten Halbzeit in Vorlage zu gehen. Wir können da vielleicht auch mit drei in die Halbzeit gehen, am Ende sind es zwei. Wir schaffen es in der zweiten Halbzeit nicht, auf drei, vier zu stellen. In der Phase, wo der Gegner ins Spiel kommt, verwerfen wir drei, vier freie Bälle.Dann ist das Spiel eng. In der letzten Viertelstunde sorgt diese Halle und dieses Selbstvertrauen dafür, dass wir immer wieder die Ruhe bewahren und immer wieder eine klare Chance rausspielen.Entscheidend ist für mich, dass wir ab der 43. Minute hinten Beton anrühren und es schaffen, sie immer wieder vor schwere Aufgaben zu stellen. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen.
Letztendlich sind es die ein, zwei Aktionen, wo ein Spieler wie Lukas Hutecek vorangeht und es immer wieder schafft, diesen Zweikampf zu gewinnen. Dann hatten wir das Momentum auf unserer Seite.
Wir nehmen die Punkte sehr gerne mit, weil wir wissen, wie schwer jedes Bundesligaspiel ist, das haben wir beim BHC gesehen und auch in Wetzlar.
Jetzt können wir ein bisschen durchatmen. Im Februar geht es bei null los, für viele Spieler bei der EM, und für viele Spieler bei uns im Januar mit der Vorbereitung. Da werden wir wieder hart arbeiten müssen, weil diese Bundesliga einfach verrückt ist.“
TBV Lemgo Lippe – HSG Wetzlar 28:25 (16:14)
TBV Lemgo Lippe: Möstl (8 Paraden), Kastelic; Hutecek 6, Theilinger 1, S. Zehnder 2/2, Mudrow 2, Simak 1, Schagen 4, Carstensen, Willecke 5, Versteijnen 6/3, Wagner 1, Faust
HSG Wetzlar: Suljakovic (8 Paraden), Hendawy (1 Parade), Pantel; Grahovac, Vistorop 2, Mappes 4, Simic, Ahouansou 4, Akakpo 3, Schoch, Weimer, Müller, Löwen, Zacharias, Cavor 10, Nafea 2
PM TBV Lemgo Lippe



