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Eingeschränkte personelle Kapazitäten im Bauamt – Aktuell längere Bearbeitungszeit für Anträge

Im Bauamt des Kreises Lippe kommt es aktuell aufgrund von mehreren unvorhersehbaren personellen Vakanzen zu längeren Bearbeitungszeiten von Bauanträgen. Um weiterhin einen angemessenen Service aufrechtzuerhalten, hat der Kreis Lippe Maßnahmen ergriffen.

In einem ersten Schritt wurden die telefonischen Sprechzeiten verkürzt, zeitintensive Bauberatungen können derzeit nicht mehr angeboten werden. Die Mitarbeiter stehen für telefonische Anfragen dienstags in der Zeit von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 9 bis 16 Uhr zur Verfügung. Zudem sind Stellen im Bauamt ausgeschrieben. „Die Verwaltung arbeitet an einer kurzfristigen Lösung, jedoch macht sich der Fachkräftemangel auch bei der Bauaufsicht stark bemerkbar. Qualifiziertes Personal ist schwer zu finden oder kann nicht sofort aus bestehenden Arbeitsverträgen aussteigen“, erklärt Dr. Ute Röder, zuständiger Verwaltungsvorstand. „Ich kann nachvollziehen, dass das für die Antragsteller eine sehr unerfreuliche Situation darstellt. Die Mitarbeiter im Bauamt versuchen aber ihr Möglichstes, die Vakanzen aufzufangen und die Anträge abzuarbeiten. Ich muss aber um Verständnis bitten, dass durch das vielfach erhöhte Arbeitsaufkommen nicht alle Anträge zeitnah beschieden werden können.“

Parallel dazu bindet auch die notwendige Umstellung des Baufachverfahrens Kapazitäten. Das alte Genehmigungsprogramm ist seit mehr als zwei Jahrzehnten im Einsatz und muss durch ein neues System abgelöst werden. Dazu gehört die komplette Übertragung von Prüfabläufen, hunderten von Vorlagen und Programmbausteinen sowie der ca. 95.000 Bauakten. Mittelfristig wird diese Umstellung Antragstellern einen einfacheren und komfortableren Service bieten. „Wir befinden uns mitten im Prozess und können die Umsetzung nicht ohne weiteres abbrechen. Die finale Umstellung wird zwischen dem 5. und 12. April erfolgen. In dieser Zeit können keine Anträge geprüft werden“, sagt Christian Gehse, Leiter des Fachdienstes Planen und Bauen.

Das Bauamt des Kreises Lippe arbeitet mit Hochdruck daran, dass so schnell wie möglich Baugenehmigungen wieder wie gewohnt zeitnah erteilt werden.


Hintergrund zur Arbeit des Bauamtes

Der Kreis Lippe ist als Baugenehmigungsbehörde für zwölf lippische Städte und Gemeinden zuständig – ausgenommen sind Detmold, Bad Salzuflen, Lemgo und Lage.

Das Bauamt wurde 2023 im Rahmen einer NRW-weiten Erhebung der Gemeindeprüfanstalt bewertet. Im Vergleich zu anderen Kreisen sind die Gesamtlaufzeiten für Genehmigungsverfahren beim Kreis Lippe kurz. Bei den normalen Verfahren gehört der Kreis Lippe zu dem Viertel der Kreise mit den kürzesten Laufzeiten.

Insgesamt bearbeitet es jährlich ca. 1.200 Anträge. Aufgrund der Zinswende sind die Anträge im Jahr 2023 auf ca. 900 gefallen. Das erste Quartal 2024 lässt erkennen, dass sich die Antragszahlen in 2024 aber wieder auf dem Niveau der Vorjahre einpendeln werden.

Das Bauamt bietet seit 2008 die Möglichkeit an, Anträge online einzureichen. Die Akzeptanz des Verfahrens ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. So hat sich die Quote an eingereichten digitalen Bauanträge in den vergangenen fünf Jahren (seit 2019) mehr als verdoppelt und lag 2023 bei 47 Prozent.

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