SPD-Frauen: Kämpfen für Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege
Vier SPD-Frauen, Marianne Rautenberg, Vorsitzende des Sozialausschusses des Kreistags, Birgit Scheltmann, Mitglied des Kreistags und Ausbilderin für den Bereich Gesundheit und Soziales, Sandra Warachewicz, Betriebsratsvorsitzende im Medizinischen Zentrum für Gesundheit Bad Lippspringe GmbH und Mitglied des Sozialausschuss, sowie Katrin Freiberger, Mitglied des Kreistags und stellvertretendes Mitglied im Sozialausschuss setzen sich für eine nachhaltige und beständige Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege ein.
„Zum Kreisparteitag im Oktober 2022 stellten wir mit den SPD-Frauen einen entsprechenden Antrag, zur Entlastung des Pflegepersonals in der Altenpflege durch Betreuungskräfte nach §43b, welcher einstimmig durch den Kreisparteitag beschlossen wurde“, so Katrin Freiberger. Marianne Rautenberg kennt den Fachkräftemangel in der Pflege aus eigener Erfahrung: „Das Pflegesystem steht vor einem Kollaps. Pflegefachkräfte arbeiten wegen der enormen physischen und psychischen Belastung in Teilzeit, andere kehren der Pflege ganz den Rücken.“
Durch Zuwendung, gemeinsame Spaziergänge, Singen, Vorlesen, Sitzgymnastik und andere Angebote verbessern Betreuungskräfte die Lebensqualität, das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und ermöglichen ihre gesellschaftliche Teilhabe. Auch Pflegeassistentinnen, können in der Grundpflege, (Waschen, ankleiden, Essen anreichen) zu einem nicht unerheblichen Teil entlasten.
„Mit der geregelten Ausbildung von Betreuungs- und Pflegeassistenten könnten wir hochgerechnet etwa siebzig Prozent der ausgeschiedenen Pflegekräfte zurückholen. Betreuungskräfte dürfen nicht pflegen, aber sie können für pflegebedürftige, häufig dementiell erkrankte Menschen da sein.
Dadurch verschaffen sie Pflegekräften Freiraum für pflegerische Aufgaben und verbessern die Stimmung und Arbeitsatmosphäre.“ so Marianne Rautenberg.
Ein Blick in die Gesetzlichen Richtlinien, die Unterrichtsinhalte und zeitlichen Ablauf der Ausbildung zur Betreuungskraft regeln, lässt erahnen, dass der Anspruch an Betreuungskräfte nicht Ohne ist. Die Vorbereitung auf den Umgang mit schwer demenziel erkrankten Menschen, kann in der Theorie nicht bis ins Detail trainiert werden.
„Die persönliche Eignung ist nicht an formale Bildungsabschlüsse gebunden. Das ist auch gut so. Eine positive innere Haltung gegenüber pflegebedürftigen Menschen, muss vorhanden sein, um im Job glücklich zu werden. Deshalb kann und sollte auch nicht jeder Betreuungskraft oder Pflegefachkraft werden.“ so Birgit Scheltmann.
Das Anliegen wurde in Berlin sehr ernst genommen und als weiterer Punkt in die Agenda aufgenommen. Konkrete Verbesserungen in der Pflege, Pflegereformen würden aktuell im Resort von Minister Karl Lauterbach besprochen und in Gesetzesänderungen Berücksichtigung finden, so Frau Dr. Annika Lange, Unterabteilungsleiterin Pflegeversicherung im Bundesministerium für Gesundheit. „Aber wie dem auch sei, wir SPD-Frauen bleiben im Gespräch und werden den Dialog im Herbst, hier in Berlin fortsetzen“, so Sandra Warachewicz. Ohne die beiden „großen Player“ des lippischen Arbeitsmarktes kann es nicht funktionieren, darüber herrschte Einigkeit. In einem Gespräch mit Rainer Radler, Chef der Agentur für Arbeit, und Stefan Susat, Vorstand des Jobcenter Lippe, stellten die Pflege- Aktivistinnen Antrag und Anliegen vor und sondierten das Feld auf mögliche gemeinsame Strategien zur Verbesserung der Pflege- und Betreuungs- Situation in Lippe.
„Wir freuen uns auf Berlin und bleiben am Ball“, sagt Marianne Rautenberg und ist optimistisch, dass ein guter, gemeinsamer Weg mit der Agentur für Arbeit, dem Jobcenter, dem Netzwerk Lippe gefunden wird, um endlich eine spürbare Entlastung für unsere Pflegendenzu finden.
PM SPD Lippe