Sport

Revanche geglückt: Lemgo dominiert Hamburg in der Ferne

Die Revanche für die Hinrunden-Niederlage gegen den HSV Hamburg ist dem TBV Lemgo Lippe geglückt. Am Samstagabend gelang dem lippischen Handball- Bundesligisten ein souveräner 28:32 (12:15)-Auswärtserfolg gegen den Tabellensechsten aus Hamburg. Dabei gingen die Lemgoer nach fünf Minuten erstmals in Führung und gaben diese in der Folge kein einziges Mal mehr aus der Hand.

Ohne seinen verletzten Abwehrchef Frederik Simak, dafür mit Urh Kastelic im Tor sowie Lukas Zerbe, Isaías Guardiola, Lukas Hutecek, Gedeón Guardiola, Tim Suton und Samuel Zehnder auf dem Feld, startete TBV-Trainer Florian Kehrmann in die Begegnung. Im Vorfeld des Spiels hatte Kehrmann ein Spiel auf Augenhöhe angekündigt. Dieses bekamen die 3.150 Zuschauer, unter die sich auch zahlreiche Lemgoer Fans gemischt hatten, jedoch nur in den ersten fünf Minuten zu sehen. Nachdem Niels Versteijnen zweimal ausglich, erspielten sich die Lemgoer durch G. Guardiola erstmals die Führung (5. | 2:3). In der Folge nahmen die Gäste aus Lemgo das Heft des Handelns spürbar in die Hand und nutzten die teils großen Lücken in der Hamburger Defensive konsequent aus. Mit jeweils drei Treffern sorgten Versteijnen und G. Guardiola quasi im Alleinmarsch für die 4:6-Führung ihres Teams (9.). Doch auch Kastelic fand glänzend in die Begegnung, konnte nach 13 Minuten bereits vier Paraden und eine Quote von 50% gehaltenen Bällen vorweisen. Sein Gegenüber, Jens Vortmann, der zuletzt gegen Wetzlar mit 22 Paraden hervorstach und eine neue persönliche Bestleistung erzielte, war in Halbzeit eins hingegen kein Faktor und musste mit zusehen, wie Versteijnen den TBV mit einem weiteren Durchbruch mit sechs Toren in Führung warf (23. | 8:14). Doch der HSVH nutzte eine Auszeit, um sich neu zu sortieren und fokussieren. Den Traum von einem internationalen Startplatz dicht vor Augen, wehrten sich die Hausherren nun mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage und nutzen eine Überzahlsituation dazu, sich mit einem 4:0-Lauf wieder auf Schlagdistanz zu bringen. Wie gerufen kam da eine Siebenmeter-Parade von Finn Zecher, nachdem Kastelic gegen Casper Mortensen zuvor dreimal das Nachsehen hatte. Wenige Sekunden später machte es Zehnder auf der Gegenseite besser und traf zur 12:15-Halbzeitführung.

Brenzlig wurde es für den TBV in der 38. Spielminute beim Stand von 16:20. Nachdem Suton im Angriff hart attackiert wurde und verletzt am Boden liegen blieb, warteten Lemgoer Fans vergeblich auf einen Pfiff des Schiedsrichtergespanns. Stattdessen rollte der HSVH-Express in Überzahl Richtung Lemgoer Tor. I. Guardiola kam im Zweikampf mit Leif Tissier zu spät und konnte den Hamburger Spielmacher nur mit einem Foul stoppen. Die Schiedsrichter entschieden auf Rot. In Überzahl bot sich den Hamburgern schließlich einmal mehr die Möglichkeit den Abstand zu verkürzen. Doch nach einem technischen Fehler der Lemgoer verfehlte Mortensen das leere Lemgoer Tor und verpasste den Anschlusstreffer zum 18:20. Der TBV zeigte sich einmal mehr humorlos und kaltschnäuzig und zog bis zur 42. Minute auf 17:22 davon. Wer dachte, dass der HSVH nun resignieren würde, sollte sich getäuscht sehen. HSVH-Trainer brachte für den glücklosen Vortmann Alexander Pinski im Tor. Der 20-jährige Hamburger Schlussmann brachte sich mit drei Paraden glänzend ein und sorgte dafür, dass die Hamburger den Rückstand beim 24:26 nach 52 Minuten einmal mehr auf nur zwei Tore verkürzen konnten.

Doch Versteijnen, der am Ende mit acht Treffern bester Torschütze des TBV war, konterte und sorgte mit seinem Treffer zum 24:28 nach 55 Minuten für eine Vorentscheidung. Mit einer starken Wurfeffizienz von 80 Prozent tüteten die Lemgoer den Sieg wenig später ein und ließen sich von den mitgereisten Fans feiern.
Durch den verdienten 28:32-Auswärtssieg zieht der TBV zumindest bis morgen an Erlangen und Melsungen vorbei auf den 10. Tabellenplatz. Der HSVH bleibt aufgrund des besseren Torverhältnisses Sechster vor Hannover-Burgdorf. Für den TBV endete mit dem Sieg gegen Hamburg eine Serie von fünf sieglosen Auswärtsspielen infolge. Der HSVH musste hingegen erstmals in 2023 eine Heimniederlage hinnehmen.
Weiter geht es für die Lemgoer Sonntag in einer Woche (21.5., 16:05 Uhr). Dann empfängt der TBV den TVB Stuttgart in der Phoenix Contact-Arena. Tickets für das Spiel sind an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich.

TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Das war von Beginn an eine sehr konzentrierte Leistung mit einer super Abwehr. Wir haben Hamburg immer wieder vor große Schwierigkeiten gestellt, sich Torchancen zu erspielen. Gegen das 5:1 der Hamburger haben wir uns kurz schwergetan, hatten das Spiel dann jedoch schnell wieder unter Kontrolle. Hinten raus mussten wir dann noch mal das 7:6 auspacken, was uns in dieser brenzlichen Phase sehr geholfen hat. Insgesamt war es heute eine klasse Mannschaftsleistung. Danke an alle Fans, die die lange Reise nach Hamburg auf sich genommen haben und uns heute lautstark unterstützt haben!“


TBV Lemgo Lippe: Zecher (1 Parade), Kastelic (8 Paraden); Hutecek (5), Zehnder (3/3), Brosch (2), I. Guardiola, Laerke (2), Schagen, Blaauw, Suton (1), Zerbe (6/1), Versteijnen (8), G. Guardiola (5), Houtepen, Schwarzer
HSV Hamburg: Vortmann (1 Tor, 4 Paraden), Pinski (3); Schimmelbauer (1), Magaard (2), Mortensen (3/3), Tissier (3), Weller (3), Ossenkopp, Axmann (2), Andersen (3/3), Bergemann (3), Theilinger (2), Feit, Valiullin (2), Baijens (3)

PM TBV Lemgo Lippe


Unterstütze Mein-Lemgo mit einem Klick
Mehr anzeigen
Hausmann Optik
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"