Landesregierung plant keine Lärmschutzmaßnahmen bei Neubau der Passadetalbrücke
Alexander Baer enttäuscht über Antwort auf seine Anfrage
Wenn es nach der Landesregierung geht, hoffen die Anwohnerinnen und Anwohner an der Passadetalbrücke vergeblich auf Lärmschutzmaßnahmen beim geplanten Ersatzneubau. Der Landtagsabgeordnete Alexander Baer (SPD) stellte eine Kleine Anfrage, die nun von der Landesregierung beantwortet wurde.
Darin wiederholt sich im Grunde die Argumentation der alten Landesregierung, die bereits Jürgen Berghahn (SPD) auf seine ähnliche Anfrage von Mai 2021 bekommen hatte. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen Ersatzneubau handle, käme Lärmschutzvorsorge nicht in Frage und eine mögliche Lärmsanierung sei ebenfalls nicht geplant, da Grenzwerte nur geringfügig überschritten werden. Es sind daher weder Lärmschutzwände, eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder die Verwendung von Flüsterasphalt geplant noch sonstige Maßnahmen. „Auch die neue Landesregierung geht nicht auf die Sorgen und die immense Belastung der Anwohner*innen ein.“ ärgert sich Baer, „stattdessen wird wieder darauf verwiesen, dass die Betroffenen einen Antrag auf passive Lärmschutzmaßnahmen stellen können. Auch unsere Bedenken, dass durch das neue Logistik-Center und den Lückenschluss der B 66 mehr Verkehr entsteht, werden nicht ernstgenommen. Obwohl die Landesregierung laut dieser Antwort auf meine Anfrage ebenfalls eine zukünftige Veränderung im Verkehrsaufkommen vermutet, soll erst im Nachhinein geprüft werden. Anstatt es gleich richtig zu machen, wird der Lärmschutz weiter auf die lange Bank geschoben.“
Aus der neuen Straßenzählung von 2021 ergibt sich laut Aussage der Landesregierung in der Antwort, dass die Zahl der LKW in 24 Stunden seit der letzten Zählung 2015 von 774 auf 841 gestiegen ist. Zudem gibt es im Vergleich mit der Antwort auf die oben genannte Anfrage von 2021 offenbar mehr Gebäude, bei denen Grenzwerte überschritten werden: Waren es damals vier, sind es nun bereits sechs Häuser in Lemgo/Voßheide. Alexander Baer fragte auch nach dem Beginn der Baumaßnahme, die bereits seit vielen Jahren geplant ist. Die Antwort: Ein Unternehmen zum Bau werde frühestens Ende 2024 beauftragt. Die belastende Verkehrssituation wird also noch länger dauern. Für die Zeit der Baustelle ist wie derzeit auch schon eine einspurige Lösung geplant.
Pressemitteilung des lippischen SPD-Landtagsabgeordneten Alexander Baer