Klinikum beschließt Chirurgie-Umzug
Die Gefäßchirurgie und die Thoraxchirurgie des Klinikums Lippe ziehen von Lemgo nach Detmold. Das haben der Aufsichtsrat sowie die Gesellschafterversammlungen heute in einer Sondersitzung beschlossen. Gleichzeitig ist die Geschäftsführung beauftragt worden, Gespräche mit dem Gesundheitsministerium NRW über die Sicherstellung einer chirurgischen Grundversorgung in Lemgo zu führen. Dazu ist der Aufbau einer Allgemeinen Chirurgie in Lemgo vorgesehen.
Hintergrund der Beschlussfassung ist das Zukunftskonzept 2030 des Klinikums. Das Konzept zielt darauf ab, Kompetenzen am Standort Detmold so zu bündeln, dass eine bessere stationäre medizinische Versorgung für alle Lipperinnen und Lipper entsteht. Mit diesem Ziel haben die Gremien bereits vor einem Jahr den Umzug von Neurologie und Onkologie nach Detmold beschlossen. Nur im auch räumlichen Zusammenwirken dieser Fachkliniken mit den bereits in Detmold vorhandenen Disziplinen, lassen sich für Lippe die höchste Stufe der Notfallversorgung und ein onkologisches Spitzenzentrum realisieren.
Bei der Beschlussfassung vor einem Jahr war ein Umzug von Gefäß- und Thoraxchirurgie nach Detmold noch offen gelassen worden. In der Zwischenzeit ist durch das Beratungsunternehmen Lohfert & Lohfert eine gutachterliche Bewertung vorgenommen worden. Die Experten kommen darin zu dem Schluss, dass der Umzug der beiden chirurgischen Kliniken nach Detmold und der Aufbau einer Allgemeinen Chirurgie in Lemgo sinnvoller sei, als den Status Quo zu erhalten.
Der Standort Lemgo bleibt damit – wie bereits im November 2024 beschlossen – als Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung mit einer Allgemeinen Inneren, einer Chirurgie, einer Notfallversorgung sowie stationären Fachkliniken erhalten. Außerdem soll er mit ambulanten Angeboten weiterentwickelt und gestärkt werden.
Ein der Gesellschafterversammlung vorliegender Antrag der Grünen, die kaufmännische Geschäftsführung neu auszuschreiben und den derzeit laufenden Vertrag über eine Interimsgeschäftsführung mit dem Dienstleister hmg zum zweiten Quartal 2026 zu kündigen, kam nicht zur Abstimmung.
PM Kreis Lippe



