Sport

In Kassel muss es kesseln

Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten vor dem direkten Duell am Donnerstag (Anwurf 19.05 Uhr, live auf Sky Sport 6 HD) kaum sein: Während der TBV Lemgo Lippe nach drei Siegen in Serie mit viel Selbstvertrauen nach Hessen aufbricht, durchschreitet die gastgebende MT Melsungen nach zuletzt fünf Niederlagen ein sportliches Tal. Was die Lipper betrifft, stellt TBV-Coach Florian Kehrmann erfreulich fest, „haben die beiden Heimsiege und die vorbildliche Unterstützung der Fans noch einmal zusätzliche Kräfte für den Saisonendspurt freigesetzt.“ Und Platz sechs in der Auswärtstabelle zeigt: Auf fremdem Geläuf ist mit Lemgo in dieser Spielzeit immer zu rechnen.

„Auch wenn die Belastung für mein Team zuletzt erneut sehr hoch war, wollen wir gegen die MT
Melsungen den Schwung der letzten Spiele unbedingt mitnehmen“, sagt Florian Kehrmann, dem der
jüngste Abwärtstrend des Tabellen-10. mitnichten entgangen ist. „Sie stecken in einer schweren
sportlichen Situation und werden deshalb, wie zuletzt Balingen, von der ersten Sekunde an hohen auf uns
ausüben wollen.“ Den letzten Erfolg verbuchte Melsungen Anfang April bei Tabellen-Schlusslicht
Lübbecke, es war der vierte und bislang letzte Sieg im Jahr 2022. Seitdem setzte es Niederlagen gegen
Göppingen (24:26), in Erlangen (31:32), gegen Kiel (25:27), Hannover (22:29) und zuletzt in Magdeburg
(26:33).

Hierbei sei erwähnt: Die Hessen sind seit dem Jahreswechsel vom Verletzungspech verfolgt. Zu den bereits fehlenden Stammkräften Finn Lemke (Sprunggelenk), Timo Kastening (Kreuzband) und Elvar Örn Jonsson (Schulter) gesellten sich vor dem Kräftemessen mit dem Spitzenreiter noch Spielmacher Domagoj Pavlovic (Adduktoren) und Kreisläufer Marino Maric hinzu. Aus diesem Grund stellte sich das Team von Roberto Garcia Parrondo zuletzt quasi von selbst auf. Immerhin konnte der Spanier wieder auf sein portugiesisches Rückraum-Ass André Gomes zurückgreifen, der nach überstandenem Handbruch in Magdeburg sein Comeback gab. Auch Maric wird nach Rückenproblemen für das Duell mit dem TBV wieder zurückerwartet.

Unterschätzen wird der TBV die trotz alldem unbestrittenen Qualitäten der Hausherren keinesfalls: „Ich
erwarte vor allem aus dem Melsunger Rückraum viel Härte und Druck. Hier sind wir gut beraten, Kai
Häfner, Julius Kühn und André Gomes weit von der Abwehr fernzuhalten“, mahnt Kehrmann. Seiner
Mannschaft müsse es gelingen, voll fokussiert aufzutreten, einen kühlen Kopf zu bewahren und dem
Gegner einmal mehr einen entscheidenden Schritt in puncto Einsatzwillen und Leidenschaft voraus zu
sein. „Das hat uns in den letzten Wochen stark gemacht“, sagt Kehrmann, der sich auf ein hartumkämpftes
Duell freut. Das Lemgoer Ziel: Die Siegesserie in Hessen fortführen.

Während die Lemgoer aus den jüngsten zwei Aufeinandertreffen im DHB-Pokal als Sieger hervorgingen,
liegt der letzte Erfolg in der Liga bereits etwas länger zurück (28:26 im Dezember 2018). Im Hinspiel am 1.
Spieltag trennten sich beide Teams 26:26-Unentschieden. Mit einem Sieg könnte der TBV seine
Bundesliga-Bilanz gegen die MT ausgleichen: In 32 Duellen sprangen 14 Siege und drei Remis für die Lipper heraus. Der letzte Sieg in der Kasseler Rothenbach-Halle liegt übrigens gut neuneinhalb Jahre zurück: Am 9. Februar 2013 sackten die Lipper letztmals beide Punkte ein.

Die Unparteiischen sind Jannik Otto und Raphael Piper. Sky stimmt ab 18.45 Uhr auf Sky Sport 3 HD auf die fünf Partien am Donnerstag ein. Den Lemgoer Auswärtsauftritt gibt es ab 19 Uhr auf Sky Sport 6 HD in
voller Länge.

PM TBV Lemgo Lippe

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