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Grünes Frauenfrühstück: Frauensolidarität weltweit – Hebammen vor Ort stärken

Das grüne Frauenfrühstück am Sonntag, den 12.03.23, erfreute sich großer Beliebtheit. Rund 40 Frauen aus Lippe, Herford und Bielefeld waren ins Café Vielfalt gekommen und diskutierten das Thema Frauen und Gesundheit.

Nach einer Begrüßung durch Dr. Katharina Kleine Vennekate, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen in Lemgo, und der Ortsverbandsvorsitzenden Elizabeth Junghärtchen referierte Barbara Blomeier, Vorsitzende des Landesverbandes der Hebammen NRW, über die gesundheitliche Versorgung im Rahmen der Geburtshilfe. Es sei eine gute Regelung, dass schwangere Frauen das Recht auf eine Versorgung durch
eine Hebamme haben und die Entbindung auch nur allein von einer Hebamme durchgeführt werden kann. Auch setze sich die Landesregierung dafür ein, dass freie Hebammen in Krankenhäusern die Geburt begleiten können. Hier habe sich einiges in den letzten Jahren verbessert. Allerdings sei die Versorgung durch Hebammen in den letzten Jahren immer kritischer geworden. Ein entscheidender Faktor sei, dass freie Hebammen als Selbständige arbeiten und sich über die Abrechnung der einzelnen Geburten finanzieren. Eine Grundfinanzierung für die Bereithaltung von Hebammentätigkeiten gibt es nicht mehr. Auch Kommunen könnten einiges tun. So könnten städtische Räumlichkeiten für stillende Mütter zur
Verfügung gestellt werde, wenn die Mütter mit ihren Kindern in der Stadt sind. Auch kann eine Stadt versuchen, die Hebammenversorgung gemeinsam mit anderen Kommunen zu stabilisieren.

Danach sprach Schahina Gambir, grüne Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Minden – Lübbecke. Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und Obfrau in der Enquete Kommission „Lehren aus Afghanistan (für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands)“ berichtete Gambir von der bedrückenden Situation von Frauen in Afghanistan. „Frauen und Mädchen werden in Afghanistan ihrer Grund- und Menschenrechte beraubt. Sie dürfen sich nicht frei bewegen, Bildung und Arbeit sind ihnen verboten
und der Zugang zu medizinischer Versorgung wird ihnen verwehrt. Sie werden vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Bei Gegenwehr müssen sie mit drakonischen Strafen rechnen oder sogar mit dem Tod.“ Weiterhin forderte Gambir, dass „wir unserer Verantwortung auch weiterhin nachkommen müssen und der afghanischen Bevölkerung beistehen müssen. Bei unseren Hilfsmaßnahmen wie der humanitären Hilfe und bei der Unterstützung der afghanischen Zivilgesellschaft müssen wir den Fokus auch weiterhin auf die Belange von Frauen und Mädchen legen. Die Rechte von Frauen und Mädchen sind nicht verhandelbar.“

Danach nahm Julia Eisentraut, lippische grüne Landtagsabgeordnete, den thematischen Faden auf. Als wissenschaftspolitische Sprecherin kritisierte sie, dass Frauen nach wie vor zu wenige Stellen in in Wissenschaft und Forschung besetzen. „Das hat Konsequenzen. So werden Medikamente und ihre Wirkung häufig nur an Männern getestet. Das führt zu negativen Folgen für Frauen und ihre Gesundheit.“ Auch ging Eisentraut auf die neusten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz ein: Hier seien ebenfalls hauptsächlich Männer beteiligt. Für eine diskriminierungsfreie und faire Entwicklung und Nutzung der KI sei eine Beteiligung von Frauen, aber auch Menschen mit chronischen
Erkrankungen , Menschen mit Migrationshintergrund und LGBTQI*-Menschen zwingend notwendig. „Es ist wichtig, dass wir uns einmischen und auf eine faire und gerechte Anwendung der Digitalisierung drängen“, appellierte Eisentraut an ihre Zuhörerinnen.

„Frauensolidarität hört nicht an den Grenzen von Lemgo oder Deutschland auf, sondern sie gilt weltweit“, schloss Dr. Katharina Kleine Vennekate die Veranstaltung. Sie erinnerte an die mutigen Frauen in der Ukraine, im Iran, Afghanistan und an anderen Orten. „Der Aufruf „Frauen – Leben – Freiheit“ der iranischen Frauen verpflichtet uns, Frauen in ihrem Kampf um Frauenrechte zu unterstützen. Packen wir es an.“
Elizabeth Junghärtchen dankte allen Helferinnen und besonders Claudia Stolz für die gute Organisation im Vorfeld. Ein besonderer Dank ging an das Duo a.mie mit Nadine Brokmann und Anne Miebach für das lebendige Musikprogramm. Für Leckerbissen sorgte Jung-Unternehmerin Kathrin Lutterbeck von „Herz und Honig“ mit ihren unverpackten Snacks.

PM Bündnis90/Die Grünen Lemgo

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