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Erster Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine: Lippische Partnerstadt blickt nach vorn 

Nahezu täglich Raketenalarme und regelmäßig stundenweise Stromausfälle gehören, ein Jahr nach dem russischen Überfall auf die Ukraine, mittlerweile zum Alltag in Lutsk. Am ersten Jahrestag wird jedoch deutlich, wie widerstandsfähig die Partnerstadt des Kreises Lippe im Nordwesten der Ukraine ist. Die Stadt arbeitet auch in Kriegszeiten weiterhin unermüdlich daran, das Stadtleben aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln.

„Es macht mich betroffen, dass dieser grausame und verbrecherische Krieg nun bereits ein Jahr andauert. Dennoch hat dieses Jahr gezeigt, dass eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Lutsk auch in dieser schwierigen Ausgangssituation möglich ist. Die Widerstandskraft und das Engagement der Stadtverwaltung werden wir selbstverständlich auch weiterhin unterstützen, damit den Menschen in Lutsk eine bestmögliche Daseinsfürsorge geboten werden kann“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Vier Angriffe musste Lutsk im bisherigen Kriegsverlauf verzeichnen, drei in den ersten Wochen des Krieges, einen im Oktober im Zuge der landesweiten Attacken auf Energieanlagen.

Die Stadt fokussiert sich jedoch trotz der zahlreichen Herausforderungen weiterhin darauf, das Leben in der Stadt bestmöglich zu organisieren und arbeitet dabei intensiv mit internationalen Partnern zusammen. Der Kreis Lippe ist eine von 17 internationalen Partnerschaften, die Lutsk pflegt. Seit 2015 zeichnet sich die Partnerschaft  durch eine intensive Kooperation in den Themenfeldern Gesundheits- und Umweltschutz sowie öffentlicher Personennahverkehr aus.

Große Unterstützung erfährt die Partnerschaft Lippe-Lutsk dabei durch das Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und die Engagement Global gGmbH, die jetzt ein weiteres Projekt im Gesundheitsschutz bewilligt hat.

So ist es möglich, für das städtische Gesundheitswesen ein hochmodernes Beatmungsgerät anzuschaffen, das unter anderem bei der Behandlung von Long-Covid Patienten zum Einsatz kommen soll. Bereits in einem abgeschlossenen Förderprojekt wurden Sauerstoffgeräte, Desinfektionsspender und Atemschutzmasken gefördert, die in Gesundheitseinrichtungen zum Einsatz kommen. Zudem hatte der Kreis Lippe zusammen mit dem Klinikum Lippe einen medizinischen Hilfstransport für die Partnerstadt Lutsk organisiert und verschiedene Medikamente und medizinische Ausstattung in die Ukraine transportiert.

Der Kreis Lippe setzt seine Zusammenarbeit auch jetzt fort. So geht die Arbeit im Projekt aus Vorkriegszeiten weiter, bei dem eine Abfalldeponie am Stadtrand in den Fokus genommen wird. Anfallendes Sickerwasser, das das Grundwasser belasten kann, wird in Zukunft aufgefangen und gereinigt. Möglich wird dies durch eine moderne Filteranlage, die im Rahmen des Förderprojekts der Engagement Global gmbH angeschafft und installiert wird.

Ein bereits abgeschlossenes Projekt der Partnerschaft Lippe-Lutsk wurde vor Kurzem für seinen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz ausgezeichnet: In einer Festveranstaltung für geladene Gäste hat die Stadt Leipzig gemeinsam mit der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit den kommunalpolitischen Preis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung verliehen. Der Sonderpreis der Goerdeler-Stiftung ging dabei an das Partnerschaftsprojekt „Einsatz von ökologischen und intelligenten Technologien im öffentlichen Nahverkehr der Stadt Lutsk“.

Das ÖPNV-Projekt wurde 2021 erfolgreich abgeschlossen und ist in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Verkehrsgesellschaft Lippe mbH entstanden, die hier beratend unterstützte.

Im Zuge des Projektes wurden neun smarte Bushaltestellen und 22 Smart Panels von der Engagement gGlobal gefördert und in der Innenstadt von Lutsk errichtet.

„Die Bushaltestellen sind mit Ladestationen für Smartphones, WLAN, Photovoltaik und Echtzeitanzeigen ausgestattet und setzen somit ein wirklich sichtbares Zeichen unserer Partnerschaftsarbeit, das nach Aussagen der Stadt Lutsk bei den Bürgern ausgesprochen gut ankommt“, freut sich Dr. Axel Lehmann im Pressetext des Kreises.

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