Lehre/WissenschaftNachrichtenWirtschaft

Dialog in Berlin über nachhaltiges und schnelleres Bauen

Auf Einladung des lippischen Bundestagsabgeordneten Jürgen Berghahn fand diese Woche ein wegweisendes Treffen in Berlin statt: Im Fokus stand das von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) geplante Zentrum für Nachhaltiges Digitales Bauen (ZNDB). Dieses soll auf dem Kreativ Campus in Detmold entstehen.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Sören Bartol, begrüßte gemeinsam mit Jürgen Berghahn den TH-OWL-Präsidenten Professor Dr. Jürgen Krahl sowie die Vizepräsidentin für Bildung und Nachhaltigkeit, Professorin Dr. Yvonne-Christin Knepper-Bartel.

Diese eröffnete das Gespräch mit einer umfassenden Präsentation über die Vorteile digitaler Baumethoden, insbesondere der Building Information Modeling (BIM)-Methode. Sie unterstrich die Bedeutung eines effizienten Wissenstransfers in die Praxis und hob hervor, wie entscheidend die Zusammenarbeit mit der Industrie für den Erfolg solcher innovativen Ansätze ist.

Effizienz und Nachhaltigkeit durch Digitalisierung

„Digitale Baumethoden bieten nicht nur eine präzisere Planung, sondern auch die Möglichkeit, die Planung mit KI zu optimieren – hinsichtlich Tragwerks, Material, Kosten, Automatisierung der Bauausführung sowie Gebäudebetrieb und damit eine nachhaltigere Ressourcennutzung über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks“, erklärte die TH-OWL-Vizepräsidentin.

Sören Bartol und Jürgen Berghahn zeigten sich vom ZNDB beeindruckt und betonten die Notwendigkeit, dieses in die Praxis zu überführen. „Es freut mich sehr, dass die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe ein solch innovatives Konzept entwickelt hat. Ich wünsche dem Projekt viel Erfolg“, so Berghahn.

Einigkeit herrschte darüber, dass digitale Methoden nicht nur die Kosten im Bauwesen reduzieren, sondern auch den gesamten Bauprozess effizienter und umweltfreundlicher gestalten können. Durch die digitale Planung und die Automatisierung der Ausführung könne der Bauprozess erheblich beschleunigt werden. „Ich sehe großes Potenzial in den digitalen Bauverfahren und freue mich, dass wir heute die Gelegenheit hatten, gemeinsam über zukunftsweisende Lösungen zu sprechen“, betonte Berghahn.

Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis

Das ZNDB soll als interdisziplinäre Plattform dienen, auf der Forschung und Praxis zusammengeführt werden, um innovative Lösungen für die Bauindustrie zu entwickeln. Es wird sich auf die Anwendung digitaler Technologien im Bauwesen konzentrieren, einschließlich der Implementierung von BIM-Methoden, Automatisierungstechniken und nachhaltigen Baumaterialien.

Professor Krahl präzisierte: „Unser Ziel ist es, durch das ZNDB das Bauwesen mit den modernen Möglichkeiten der Digitalisierung zu verbinden und gleichzeitig dazu beizutragen, den Wohnungsnotstand in Deutschland zu mindern. Wir haben in der TH OWL die Kompetenz, das ZNDB aufzubauen. In Berlin haben wir dieses vorgestellt und auch den Mittelbedarf erörtert. Es bleibt zu hoffen, dass auch über Berlin ein Weg zur Finanzierung gefunden wird.“

Präsident und Vizepräsidentin hoben die Rolle der TH OWL als Innovationsmotor hervor und betonten die Bereitschaft der Hochschule, aktiv an der Gestaltung der Bauzukunft mitzuwirken. „Unsere Hochschule versteht sich als Schnittstelle zwischen Forschung und Praxis. Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch konkrete Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit bieten“, unterstrich Professor Krahl.

Weichenstellung für die Zukunft

Der Austausch in Berlin war ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigeren und effizienteren Bauwesen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen Umsetzung in der engen Zusammenarbeit aller Akteure liegt – von der Wissenschaft über die Politik bis hin zur Industrie. Der Dialog soll fortgesetzt und vertieft werden, um die erarbeiteten Konzepte in die Praxis zu überführen.

Die TH OWL sieht in der Digitalisierung des Bauwesens eine große Chance, den steigenden Bedarf an Wohnraum schneller und nachhaltiger zu decken. „Wir sind bereit, unsere Expertise und unser Innovationspotenzial in den Dienst der Gesellschaft zu stellen und gemeinsam mit unseren Partner:innen die Bauindustrie weiter voranzubringen“, resümierte Professorin Knepper-Bartel.

Dieses Treffen zeigt eindrucksvoll, wie wichtig die Verknüpfung von wissenschaftlicher Forschung und politischer Unterstützung ist, um die drängenden Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu bewältigen. Die TH OWL setzt sich weiterhin dafür ein, innovative nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die die Bauwirtschaft transformieren und wettbewerbsfähig halten.

Unterstütze Mein-Lemgo mit einem Klick
Mehr anzeigen
Hausmann Optik
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"