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Auszeichnung für Japanologen, Kulturwissenschaftler und Engelbert-Kaempfer-Experten

Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu erhält Engelbert-Kaempfer-Medaille

Erst zum zweiten Mal überhaupt wird in Lemgo in diesem Jahr die Engelbert-Kaempfer-Medaille vergeben. Die Auszeichnung würdigt herausragende Verdienste auf den Gebieten der Völkerverständigung, der Menschenrechte, der Wissenschaft und Forschung. Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu ist ein renommierter Japanologe, Kulturwissenschaftler, Engelbert-Kaempfer-Experte und einer von zwei Preisträgern, die die Auszeichnung in diesem Jahr erhalten.

In einer virtuellen Feierstunde beglückwünschten die Stadt und die Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft, die gemeinsam den Preis vergeben, Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu, der in Japan lebt. „Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu hat mit seiner Forschung, seiner Lehrtätigkeit und seinem unermüdlichen Wissensdrang und Engagement in überragendem Maße zur interkulturellen Geschichtsschreibung beigetragen. Und damit hat er auch mitgeholfen, das Werk und Erbe des berühmtesten Sohnes der Stadt Lemgo, Engelbert Kaempfer, kritisch aufzuarbeiten und zu würdigen“, stellte Bürgermeister Markus Baier die Errungenschaften des Preisträgers vor.

Der Geehrte dankte der Alten Hansestadt Lemgo, ihren Bürgerinnen und Bürgern und der Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft für die Auszeichnung und die Unterstützung der Forschungsarbeit: „Die mir gewährte Auszeichnung erinnert mich zugleich daran, dass unsere Arbeit auch dazu dient, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und das Verständnis für einander zu fördern. Sie ermutigt mich, weiterhin den Weg der Neugierde und des Respekts zu gehen, wie es Engelbert Kaempfer vor mehr als 300 Jahren tat.“

Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu wurde 1947 in Frankfurt am Main geboren, studierte in seiner Heimatstadt ostasiatische Sprach- und Kulturwissenschaften und promovierte an der Universität Okayama in Japan. Er war der erste Ausländer, der nach Reformen des Bildungswesens und der damit verbundenen Öffnung der japanischen Universitäten 1984 eine unbefristete Berufung an einer staatlichen Universität erhielt. Im weiteren Verlauf wurde Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu Dekan und Vizepräsident an der Kyushu-Universität in Fukuoka, bevor er 2010 emeritiert wurde.

Seine Forschungen zur Geschichte der euro-asiatischen Kulturkontakte und zu medizinhistorischen Fragen in diesem Gebiet führten unter anderem zu seinen Forschungen zu Engelbert Kaempfer, für die er auch das Geburtshaus Kaempfers in Lemgo besuchte. Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu ist Ehrenmitglied der Japanese Society for the History of Medicine und hat 2004 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten.

Begleitet wurde die Feierstunde mit Musik von Ingrid Krah und Christiane Strootmann an Flöte und Violine. Über die Vergabe der Engelbert-Kaempfer-Medaille hatte Anfang 2024 eine Jury bestehend aus Bürgermeister Markus Baier, den Vorsitzenden der Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft Dr. Gerhard Kuebart und Dr. Andreas Kuebart sowie dem Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Tourismus Claus Cieciera entschieden. Erstmals und bisher das einzige Mal war die Medaille 2015 an Karla Raveh verliehen worden. Prof. Dr. Wolfgang Michel-Zaitsu ist einer von zwei Preisträgern in 2024. Die zweite Verleihung wird im Juni erfolgen.

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