Finger weg vom Handy
Wertvolle Informationsveranstaltung mit Volker Holstein im Quartierszentrum
Im Rahmen der jüngsten Veranstaltung der Nachbarschaft Lemgo Süd war Polizeihauptkommissar a.D. Volker Holstein als Referent im Quartierszentrum in der Laubke. Der Verkehrsmoderator des ADAC gewährte Einblicke in aktuelle Neuerungen im Straßenverkehrsrecht, gab schwerpunktmäßig Informationen zum großen Themenkreis der Sicherheit im Straßenverkehr und ging abschließend bereitwillig noch auf weitere polizeirelevante Fragen ein.
Gegenüber dem vorherigen Jahr habe es in 2024 eine Steigerung von 2, 5 % auf nunmehr 10.035 Verkehrsunfälle in Lippe gegeben. Elf Menschen verloren dabei im Jahre 2024 ihr Leben, darunter zwei Senioren. 1.337 Personen seien verletzt worden, darunter 231 Personen schwer. Jeder Fall ein persönliches Schicksal. Häufig vermeidbar bei richtiger Einschätzung der Verkehrssituation und korrektem Verhalten aller Verkehrsteilnehmer. Der Referent ging besonders auf die Gefährdung von Senioren ein, sie seien als Fußgänger häufig überproportional Opfer eines Unfalls. Nahezu jeder zweite im Straßenverkehr getötete Fußgänger sei älter als 65 Jahre. Er gab wertvolle Tipps zum umsichtigen Verhalten und zum Thema Sichtbarkeit in der dunklen Jahreszeit. Er verwies auf die Unterschiede bei der Nutzung eines Zebrastreifens und einer Querungshilfe und stellte bildlich die Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern beim abbiegenden Verkehr hervor. Allgemein ließen sich viele Unfälle vermeiden, wenn die Gefahrenquellen als solche erkannt würden.
Bei den Neuerungen in der Straßenverkehrsordnung ging er auf die neuen Bußgeldregelungen für die unerlaubte Nutzung des Handys durch den Fahrer eines Fahrzeuges hin. Ein Punkt in Flensburg und ein Bußgeld von 100 Euro plus Gebühr sei die eine Seite, die andere Seite aber die möglichen schweren Folgen der Unaufmerksamkeit in dem Moment. Deshalb Finger weg vom Handy als Fahrer.
Weiterhin ging Volker Holstein auf die Gefahrensituationen im Radverkehr ein, verwies beispielsweise auf notwendige Abstände und auch auf die große Gefährdung von Radfahrern beim plötzlichen Öffnen von Fahrzeugtüren. Hierzu erläuterte Volker Holstein das sogenannte „Holländische Aussteigen“, d.h. das Öffnen der Fahrzeugtür zur Fahrbahn oder zum Radweg mit der der Tür abgewandten Hand. Durch die Drehbewegung ergibt sich automatisch ein besserer Blick nach Hinten und die Öffnung erfolgt langsamer. Leider gibt es in unserem Land immer noch zu viele Fälle von toten Radfahrern, an deren Tot häufig weiße Fahrräder mahnen.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden noch Fragen von Geschwindigkeitsbeschränkungen, aber auch die Möglichkeit eines Fahrttrainings durch den ADAC angesprochen. Ein weiterer Themenkreis der abschließend noch vertieft wurde, waren das Verhalten bei sogenannten Schockanrufen oder dem Enkeltrick. Hier riet Volker Holstein erst einmal zur Ruhe und am besten zum Auflegen des Telefons. Sein grundsätzlicher Rat: „Wenn was Ernstes passiert ist, kommt die Polizei vorbei und ruft sie nicht an“. Mit Hinweisen zu Sicherungsmaßnahmen gegen Einbrüche klang eine interessante Veranstaltung aus. Veranstaltungsleiter Karl-Heinz Mense dankte dem Referenten Volker Holstein herzlich für seine wertvollen Informationen.
PM Nachbarschaft Süd / Mense



