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CDU Lemgo und Bürgermeister Markus Baier: Viele Impulse bei Diskussion zur Innenstadtentwicklung

Lemgo, 29.08.2025 – Unter dem Titel „Lebendige Innenstadt – wie entwickeln wir unsere Mittelstraße weiter?“ hatten CDU Lemgo und Bürgermeister Markus Baier zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion ins „Geschmackvoll“ eingeladen. Rund 30 Gäste nahmen in angenehmer Atmosphäre an der lebendigen und offenen Diskussion teil. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Sicherheit und Bürgerschaft beleuchteten die Herausforderungen und Chancen der Lemgoer Innenstadt aus ganz unterschiedlichen Perspektiven.

Ausgangslage: Attraktiv, aber vor Herausforderungen

Moderator Ralf Freitag eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die aktuelle Bewertung der IHK: Lemgo gilt als attraktivste Stadt in Lippe. Gleichzeitig, so die einhellige Einschätzung, stehen Innenstadt und Mittelstraße angesichts gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Veränderungen vor wichtigen Weichenstellungen.

Bürgermeister Markus Baier machte deutlich: „Die Gesamtsituation ist gut, wir haben eine Frequenz von bis zu 8.000 Menschen pro Tag. Dennoch fehlen uns die großen Ketten – viele ziehen sich aus den Innenstädten zurück oder setzen auf neue Konzepte. Deshalb müssen wir mutig eigene Wege gehen.“

Stimmen vom Podium

  • Rabea Kruel, kommissarische Geschäftsführerin Lemgo Marketing, berichtete aus zahlreichen Gesprächen mit Einzelhändlern. „Die Stimmung ist nicht überall gut. Es fehlt oft an Mut, und gleichzeitig ist es schwierig, Personal zu finden.“
  • Frank Marek, Firmengründer und Experte für Start-Ups und Digitalisierung, zeigte auf, welche Bedingungen junge Unternehmen brauchen: „Der Standort ist für IT-Startups nicht das Problem. Entscheidend ist die Frage: Wie lebt man hier? Gibt es eine Community, gibt es Begegnungen? Zentral sind digitale Plattformen, die Wohnen, Einkaufen, Kultur und Alltägliches sichtbar machen. Nur wenn das Umfeld stimmt, bleiben junge Gründer in der Stadt.“ Marek empfahl zudem, Online-Handel als Ergänzung zu nutzen, um Wahrnehmung und Attraktivität zu steigern. Sein Appell: „90 Prozent Energie gehören ins eigene Geschäft, 10 Prozent in die gemeinsame Stadtentwicklung.“
  • Gregory Küthmann, Geschäftsführer der ZAK Management, ordnete die Sicherheitslage ein: „Die Innenstadt ist insgesamt stabil. Es gibt bekannte Hotspots, aber auch viele gute Projekte – etwa mit Streetworkern – und eine sehr enge Zusammenarbeit mit der Stadt. Wichtig ist, dass wir dranbleiben: Präsenz zeigen, mit Jugendlichen reden, kleine Schritte gehen. Das ist eine dauerhafte Aufgabe.“
  • Andrea Freitag, Spitzenkandidatin der CDU Lemgo, betonte die politische Dimension: „Im Rat sind wir auf Mehrheiten angewiesen. Es gibt verschiedene Ansätze, die nicht immer leicht unter einen Hut zu bringen sind. Aber gerade bei der Innenstadtentwicklung darf nicht jeder sein eigenes Ding machen. Wir brauchen gemeinsame Lösungen, denn keine Partei will der Innenstadt schaden.“

Diskussion mit den Gästen

Im Anschluss beteiligten sich die Bürgerinnen und Bürger intensiv mit Fragen und Anregungen. Diskutiert wurde unter anderem:

  • Digitale Unterstützung für Händler: Vorgeschlagen wurde ein „Kümmerer“, der sich fast in Vollzeit um Themen wie Homepages und Social Media kümmert. Portale gäbe es zwar schon, aber es brauche kontinuierliche Begleitung – und die Bereitschaft der Einzelhändler, sich darauf einzulassen.
  • Einbindung erfolgreicher Händler: Ein Lemgoer Einzelhändler empfahl, stärker von den Erfahrungen derjenigen zu profitieren, die bereits erfolgreich arbeiten. In der Diskussion wurde aber auch klar, dass es keine Hol- oder Bringschuld alleine gibt, sondern gegenseitige Unterstützung notwendig ist.
  • Wirtschaftlichkeit und Kaufverhalten: Einzelhändler machten deutlich, dass neue Projekte immer auf Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Hohe Personalkosten fressen jedoch oft die Gewinne auf. Am Ende entscheiden die Kunden: Das Kaufverhalten bestimmt, welche Angebote in der Stadt überleben – bis hin zu neuen Formen wie Automatenläden.
  • Wohnungsleerstände: Bürgermeister Baier schilderte die komplexen Ursachen – von familiären Gründen über schwierige Eigentumsverhältnisse bis hin zu hohen Sanierungskosten oder altersbedingten Hemmnissen. „Einfache Lösungen gibt es hier nicht, aber wir bleiben dran.“
  • Impulse aus Vereinen: Ein Zuhörer regte an, Vereine stärker einzubeziehen und ihnen Möglichkeiten zu geben, sich in der Innenstadt zu präsentieren.

Ein traditionsreicher Einzelhändler legte Wert darauf, auch die positiven Entwicklungen sichtbar zu machen: „Es passiert bereits sehr viel! Ob Hansecenter, neue Restaurants, Hotels oder Projekte wie die Eiswelt – wir müssen lernen, auch die positiven Seiten zu sehen. Konsumverhalten lebt von Positivität.“

Fazit: Mut, Zusammenhalt und gemeinsame Verantwortung

CDU-Stadtverbandsvorsitzender Steven Grimshaw zog in seinem Schlusswort ein positives Fazit: „Wir haben heute viele wertvolle Impulse gehört. Die Zukunft unserer Innenstadt entscheidet sich nicht durch eine einzelne Maßnahme, sondern durch Mut, Zusammenhalt und den Willen, Lemgo als attraktivste Stadt in der Region weiterzuentwickeln. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen – für eine lebendige Innenstadt, die uns allen Freude macht.

Pressemitteilung CDU LEMGO

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Michael Pitt

Michael Pitt betreibt das Portal Mein-Lemgo im dritten Jahr. Er ist in Lemgo geboren und wohnt direkt am Marktplatz.
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