T&R Lemgo
Nachrichten

Noch ein Tag – Endspurt der Petition Neuberechnung Deutschlandtakt

Am morgigen Donnerstag, 10. Juli 2025, endet die Frist zum Mitzeichnen der Petition 180105 an den Deutschen Bundestag zur Neuberechnung des Deutschlandtakts. Die BUND-Kreisgruppe Lippe ruft ihre Mitglieder und alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Petition „Last Minute“ online mitzuzeichnen.

Zur Bekräftigung ihres Apells kamen am Mittwoch, 08. Juli 2025, Vertreter und Vertreterinnen der petitierenden Vereine und dreier BUND-Gruppen aus OWL am Bahnhof Herford zusammen. Marlies Witte, Sprecherin der LandFrauen Lippe, ermutigte: „Wir haben viel erreicht, die letzten Stimmen bis 30.000 schaffen wir auch noch!“. Wie Matthias Lampenscherf vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V. ergänzte, geht es darum „dem Bundestag den Auftrag zu geben, die Planungsgrundlage – den Deutschlandtakt – nochmal zu überdenken“ und seine Umsetzung mehr an
die Region anzupassen. Und dabei – so Marlies Witte – die Aspekte „Flächenfraß“, CO2-Ausstoß, Kosten-Nutzen-Prinzip und die Notwendigkeit einer raschen Verkehrswende stärker zu berücksichtigen. Achim Hertzke, Sprecher der BUND-Regionalgruppe OWL: „Der schnellste ICE ist nicht sinnvoll, wenn daran nicht der Regionalverkehr gut angebunden werden kann- Kein 30-Minuten-Dogma durch den Deutschlandtakt.“ Jürgen Birtsch, mit einem Fußball in der Hand, einem Werbegeschenk der Deutschen Bahn, aus dem schon Luft entwichen ist, scherzt: „Der BUND – für eine gute Bahn immer am Ball“.

Das Foto zeigt eine selten zu sehende Allianz von Vertreter:innen der Landwirtschaft und der Naturschutzverbände. Über ökologische Landwirtschaft mögen sie sich streiten. Angesichts der zwölf Vorschläge für den Neubau einer Hochgeschwindigkeitstrasse (für bis zu 300 km/h) auf der Strecke Bielefeld – Hannover, mit der die Deutschen Bahn und das Bundesverkehrsministerium planen, sind sie sich einig. Das seien „IrrsinnsMegaprojekte“, die das Maß des Verträglichen überschreiten.

Jede der zwölf Trassenvarianten besteht in schweren Beeinträchtigungen oder Zerstörungen von Landschaft und Natur. Die BUND-Kreisgruppe Bielefeld hat diese ausführlich dargestellt und etwa in ihrer Stellungnahme vom 13. Dezember 2024 zusammengefasst. Da geht es um die Johannisbachaue. Um die Zerschneidung des Ravensberger Hügellandes. Um FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete. Je nach Variante auch um eine Zerschneidung Trinkwasser führender Schichten. In einer Variante würde die
ICE-Strecke bis zu ungefähr 50% aus Tunneln bestehen. Wie sehr dafür die Landschaft umgegraben wird.
Die Landwirte haben besonders den Flächenverbrauch im Blick. Für den BUND ist hingegen die Verkehrswende vor 2070 wichtig, also rasch mit der Verkehrswende zu beginnen. Laut Bundesverkehrsministerium wäre der Neubau 2070 fertiggestellt.


Noch ein wichtiger Hinweis von der BUND Kreisgruppe Bielefeld: die Betrachtung der Trassenvarianten immer im Zusammenhang mit dem Abschnitt Bielefeld – Hamm erfolgen. Jürgen Birtsch von der BUND
Kreisgruppe Bielefeld nimmt seit Jahren am Dialog über die ICE-Strecke Bielefeld – Hannover teil und kennt den Sachverhalt bis ins Detail. Eine Einigung ist nicht in Sicht, scheint unmöglich. Die Konflikte mit der Natur und Landschaft sind unlösbar, wie der BUND BIelefeld öffentlich geäußert hat, vgl. die Homepage.
Zum Mitzeichnen der Petition: https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2025/_04/_07/P
etition_180105.html

PM Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW e.V.)
Ortsgruppe Lage (Lippe)

Mehr anzeigen
Hausmann Optik

Michael Pitt

Michael Pitt betreibt das Portal Mein-Lemgo im dritten Jahr. Er ist in Lemgo geboren und wohnt direkt am Marktplatz.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"