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3,6 Millionen Euro Fördermittel für digitales Gesundheitsamt der Zukunft 

Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde und macht auch vor dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) keinen Halt. Insbesondere die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass die Aufgaben des ÖGD mit Digitalisierungsmaßnahmen effektiver erfüllt werden könnten. Das Gesundheitsamt des Kreises Lippe hat sich dem Thema intensiv verschrieben und in den vergangenen zwei Jahren Fördermittel des Bundesministeriums für Gesundheit in Höhe von insgesamt 3,6 Millionen Euro eingeworben.

„Als moderne Verwaltung wollen wir digitale Bürgernähe leben“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann. „Das geht allerdings nur, wenn die Voraussetzungen dafür stimmen“. Und die haben die Mitarbeitenden im Gesundheitsamt in den vergangenen zwei Jahren geschaffen: Im Rahmen des Modellprojekts „DiGiLIP – Digitales Gesundheitsamt in Lippe“ ist seit Oktober 2022 eine Digitalisierungsstrategie entstanden, von der Mitarbeitende wie Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen profitieren. Ziel ist es, interne und externe Verwaltungsprozesse mithilfe digitaler Technologien zu verbessern. Dazu zählt unter anderem die flächendeckende Ausstattung der Außendienstmitarbeitenden mit mobilen Endgeräten oder die Digitalisierung von Akten. Mit dem seit 1. September laufenden Folgeprojekt DiGiLIP 2.0 wird die digitale Vernetzung untereinander als auch mit anderen Gesundheitsämtern, Ärzten, Kliniken oder Behörden auf den Weg gebracht. Zudem spielt die IT-Sicherheit in diesen Prozessen eine große Rolle.

Und wie sieht der Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger aus? Einfacher, flexibler, schneller sind die Zielvorgaben: So können beispielsweise Schuleingangsuntersuchungen künftig von den Erziehungsberechtigten selbst online terminiert werden. Bisher hat das Gesundheitsamt einen festen Termin vorgegeben. Der Fragebogen, den Eltern im Vorfeld handschriftlich ausfüllen müssen, soll ebenfalls online zur Verfügung gestellt werden. Die Antworten fließen datenschutzkonform direkt in den Datensatz des Kindes ein. Auch die Überprüfung der Hör- und Sehfähigkeit der künftigen Erstklässlerinnen und Erstklässler wird dank digitaler Geräte künftig komfortabler und zeitsparender ablaufen.

Dass Fördergelder in der Höhe für einen ländlichen Kreis wie Lippe nicht selbstverständlich sind, unterstreicht Dr. Kerstin Ahaus, Leiterin des Gesundheitsamtes: „3,6 Millionen Euro stellen im überregionalen Vergleich einen außergewöhnlichen Erfolg dar, der auf das besondere Engagement des gesamten DiGiLIP-Teams zurückzuführen ist.“

Christine Schmidt, die das Projekt im Gesundheitsamt leitet, ist froh über die finanziellen Mittel, kennt aber auch die Herausforderungen, die das Thema Digitalisierung mit sich bringt: „Es gibt zum Beispiel viele verschiedene Softwarelösungen, die untereinander aber nicht agieren. Somit ist in vielen Bereichen immer noch eine manuelle Informationsübertragung von System A zu System B notwendig. Unser Hauptanliegen ist es, Lösungen zu finden, die die manuelle Zuarbeit auf ein Minimum beschränken“.

Hintergrundinformation:

Die Digitalisierungsmaßnahmen im Gesundheitsamt des Kreises Lippe sind Teil des „Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“, den das Bundesministerium für Gesundheit im September 2020 aufgrund der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie verabschiedet hat. Unter dem Leitbild „Digitales Gesundheitsamt 2025“ soll der Öffentliche Gesundheitsdienst noch stärker als bisher von digitalen Anwendungen profitieren. Finanziert wird der Pakt mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Programm „NextGenerationEU“.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.gesundheitsamt-2025.de.

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