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20 Jahre Lippequalität: Der Zeit voraus – aber auch sorgenvolle Mitgliedsbetriebe

1992 – auf der Konferenz von Rio – wurden grundsätzliche Überlegungen in unterschiedlichsten Politikfeldern für eine nachhaltige Entwicklung angestellt. Grundüberlegung war, einen Gleichklang und eine Gleichwertigkeit von ökonomischen, ökologischen und sozialen Belangen herbeizuführen. Ein Drehbuch für eine nachhaltige Entwicklung sollte geschrieben werden. Da wesentliche Entscheidungen für unser Zusammenleben auf lokaler/kommunaler Ebene fallen, war für den Verein Lippequalität der regionale/lokale Bezug von Anfang an wichtig. Internationale Entwicklungen verdeutlichen die hohe Bedeutung von regionalen Wirtschaftskreisläufen.

Keimzelle von Lippequalität war die regionale Herstellung von Backwaren mit Getreide aus Lippe, gemahlen in lippischen Mühlen und gebacken in lippischen Bäckereien. Mittlerweile hat Lippequalität über 100 Mitgliedsbetriebe. Diese vertreiben unter dem Lippequalität – Regionalsigel eine breite Palette von Produkten. Für alle Produkte gibt es klare Produktrichtlinien, die sicherstellen, dass die Zutaten aus der Region stammen, gentechnikfrei sind und keine „Mogelpackungen“ angeboten werden, die keine gesicherte Regionalität gewährleisten. Wo Lippequalität drauf steht, ist auch Regionales drin!!

Ministerin Neubaur lobt die regionale Initiative von Lippequalität

Die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie hat die Einladung zu dem 20-jährigen Jubiläum sehr gerne angenommen und der Verein Lippequalität mit seinen Betrieben konnte sich besonders über den Besuch von Frau Neubaur in Lippe freuen.

Aktuelle Entwicklungen, besonders bei der Herstellung von Produkten und dem Absatz im Lebensmitteleinzelhandel stellen die Mitgliedsbetriebe vor große Herausforderungen. Lippequalität ist sehr besorgt über die steigenden Preise bei Gas und Strom und die damit verbundenen Schwierigkeiten im Bäckerhandwerk. Alfred Meffert von der Biobäckerei Meffert in Lemgo nennt darüber hinaus den steigenden Aufwand auch für den Bezug von Rohstoffen. Insbesondere besorgt ihn die in vielen Medien verbreitete Negativstimmung, die Verbraucher zur Kaufzurückhaltung drängen. Auch der Absatz von Eiern aus Freilandhaltung ist in den letzten Monaten stark unter Druck geraten. Landwirt Alexander Horn betreibt einen Legehennen Betrieb in Hörste und musste der Ministerin mitteilen, dass die Eierverpackungen aus Polen deutlich billiger sind, als regional hergestellte Verpackungen. Hier wünscht er sich eine Stärkung der Regionalität. Auch hat sich der Bezug von heimischen Eiweißfutter ist in den letzten Monaten deutlich verteuert. Dr. Albrecht Flake von der Stiftung Eben-Ezer sieht bei der Auftragsvergabe an „Sozialunternehmen“ dringenden Handlungsbedarf. Er wünscht sich von der Landesregierung, wie in anderen Bundesländern schon praktiziert, mehr Berücksichtigung von Sozialunternehmen in Ausschreibungsverfahren (z.B. bei Kantinen). Dies wird z.B. in Berlin schon praktiziert.

Frau Ministerin Neubaur lobt die regional aufgestellten Betriebe und würdigt den langjährigen ehrenamtlichen Einsatz des Vereins Lippequalität e.V. In ihrer Rede stellt sie eine Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe in Aussicht. Ein „Weiterso“, wie vor Corona und des Krieges in der Ukraine, wird es nicht geben können. Als Gastgeschenk wird Frau Neubaur eine echte regionale „Nahrungskiste“ überreicht. Die lippische Grünkohlpalme spricht sie besonders an. Grußworte von Herrn Landrat Dr. Lehmann, Frau Hilcher von der Regionalbewegung und Herrn Schirrmacher vom Lippischen Heimatbund unterstützen die Initiativen von Lippequalität mit seinenBetriebenund würdigen das langjährige Engagement.

Im Verlauf der Veranstaltung fordert Lippequalität von der kommunalen Gemeinschaft ihr Beschaffungswesen auf regionale Produkte auszurichten. Hier ist noch viel Spielraum vorhanden. Es gibt keinen besseren Weg zum Klimaschutz, als Durstlöscher z.B. lippisches Trinkwasser, Mineralwasser oder Säfte aus Lippe auf den Tisch zu stellen. Auch Kantinen im öffentlichen und betrieblichen Bereich können den Bezug echter regionaler Produkte verstärken und so Beschäftigung und Ausbildung vor Ort maßgeblich unterstützen.

Das Gemeindezentrum St.Johann in Lemgo bot für die Festveranstaltung einen würdigen Rahmen.

PM Lippequalität – Flake / Diekmann

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