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In Mannheim bleibt die Überraschung aus

Einer guten ersten Halbzeit, die durchaus eine Führung verdient hätte, folgt schließlich der Einbruch in Durchgang zwei gegen entfesselt aufspielende Hausherren: Bei den Rhein-Neckar Löwen unterliegt der TBV Lemgo Lippe am Ende deutlich mit 28:37 (14:16), so dass die kleine Serie von zwei Siegen in Folge in Mannheim ein Ende findet.

Wohl auch aufgrund der hohen Belastung mit dem dritten Spiel binnen sieben Tagen schickte TBV-Trainer Florian Kehrmann mit Kian Schwarzer und Bobby Schagen in der SAP-Arena von Mannheim eine neue Flügelzange aufs Feld. TBV-Goalgetter Samuel Zehnder übernahm die Rolle des Siebenmeterschützen – und markierte vom Strich in der 3. Minute die erste Lemgoer Führung zum 2:1. Zuvor hatte Patrick Groetzki den davongeeilten Kian Schwarzer im Gegenstoß zu Fall gebracht und dafür zwei Minuten gesehen. Lemgos Deckung war von Beginn an voll da und zwangen die Löwen immer wieder zu Fehlern. So auch in Minute sieben, als sich Finn Zecher erstmals auszeichnen konnte und Isaias Guardiola im Gegenzug die erste Zwei-Tore-Führung erzielte. Die anschließende Unterzahl begünstigte zwar den zwischenzeitlichen Löwen-Ausgleich, doch Lemgo blieb aus einer herausragenden Deckung unangenehm zu bespielen und vorne effizient.

Zwei Komponenten, die maßgeblich für die bis dato beste Phase der Lipper entscheidend waren. Tim Suton besorgte zunächst die erneute Führung, ehe Bobby Schagen kurz darauf in Lemgoer Überzahl – Niclas Kirkelokke traf Niels Versteijnen im Gesicht – mit feiner Technik das 6:4 markierte und Versteijnen mit seinem Tor die höchste TBV-Führung (7:4) perfekt machte. Nach der starken Vorstellung in der Anfangsviertelstunde wurde der Tabellenzweite zwar zunehmend stärker, doch der TBV hielt dagegen: Den erneuten Löwen-Ausgleich durch Kristjan Horzen zum 10:10 und zwischenzeitlichen Führungswechsel konterten emsige Lipper letztlich mit einem Doppelpack von Lukas Hutecek, der mit einem wuchtigen Wurf ins Kreuzeck das 14:13 markierte. Doch schon in dieser Phase bekam Lemgo in der Deckung die Halbpositionen nicht konsequent geschlossen, wovon allen voran der junge Löwen-Leader Juri Knorr immer wieder profitierte – und den Gastgeber bis zur Halbzeitpause auf 14:16 davonziehen ließ.
Den Schwung nahm der Favorit mit in den zweiten Durchgang. Der Treffer von Jan Brosch zum 15:19 kam noch rechtzeitig, um den 6:0-Lauf von Mannheim zu brechen. Zwei Tore von Kian Schwarzer brachten den TBV zwar wieder in Schlagdistanz, aber die Löwen waren in der Folge nicht mehr zu bändigen, spielten wie aus einem Guss und bauten ihre Führung sukzessive aus. Den Lippern war das kräftezehrende Programm anzumerken, weder das 7:6 im Angriff noch die 5:1-Deckung ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen. So brach der Kontakt früh ab und gegen die vor heimischem Publikum entfesselt aufspielenden Löwen hatte der TBV in den restlichen Minuten nichts mehr entgegenzusetzen.

TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, in der wir verpasst haben, das Spiel zu kontrollieren. Eine Führung zur Halbzeit wäre sicherlich nicht unverdient gewesen. Dann kommt etwas Unsicherheit dazu, wir kommen nicht gut aus der Halbzeit und dann unterlaufen uns zu viele technische Fehler, sei es im 6:6 oder im 7:6. So kommen wir dann gar nicht mehr ins Spiel. Ausschlaggebend war, dass wir nicht mehr in die Abwehr gefunden und keine einfachen Bälle mehr bekommen haben. Trotzdem muss man auch sagen, dass wir heute gegen einen sehr fokussierten und starken Gegner gespielt haben, der immer wieder Akzente auch mit Wechseln setzen konnte. Dann hat man gesehen, dass wir noch nicht so weit sind, auch solche Spiele eng gestalten zu können.“

TBV Lemgo Lippe: Zecher (7 Paraden), Ristovski (3 Paraden); Hutecek (4), Zehnder (2/2), Brosch (1), I. Guardiola (1), Laerke (3), Schagen (5), Blaauw, Schwarzer (3), Suton (4), Zerbe, Versteijnen (4), G. Guardiola (1)

PM TBV Lemgo Lippe

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