Im Einsatz für künftige Generationen – Landesverband BUND NRW e.V. ehrt Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo für seine Verdienste im Natur- und Umweltschutz
Auf der Landesdelegiertenversammlung des BUND Landesverbandes NRW am 2. November 2025 in Essen wurde Willi Hennebrüder, Pressesprecher der BUND-Ortsgruppe Lemgo, vor rund 140 Teilnehmern für sein herausragendes Engagement im Natur- und Umweltschutz geehrt. Laudatorin war Kerstin Ciesla, stellvertretende Landesvorsitzende.
Wohl alle der Anwesenden kennten den Geehrten zumindest namentlich, da Willi Hennebrüder die BUND-Mitstreiter im Land über Newsletter regelmäßig mit „tollen Vorschlägen für Pressemitteilungen und Aktionen“ versorge, so eröffnete sie. Die Zeit würde nicht ausreichen, um all die Aktivitäten und Projekte aufzuzeigen, die er in seinen mehr als 40 Jahren Natur- und Umweltschutzarbeit geleistet habe. Die Bandbreite reiche von praktischer Arbeit zum Erhalt naturnaher Lebensräume über die Entwicklung praktischer Konzepte bis zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Einige Höhepunkte stellte sie vor. So wurde sein Projekt zum Bau von Zisternen zur Regenwassernutzung für Toilettenspülungen und Waschmaschinen 1988 und 1992 in den NRW-Landeswettbewerben „Ökologisches Bauen“ und „Mehr Natur in die Stadt“ mit Hauptpreisen bedacht.
Durch die Info-Kampagne des Bundes- und Landesarbeitskreises Wasser, in denen Hennebrüder mitwirkte, und durch – auch private – Rechtsklagen wurden in den 1990er und 2000er-Jahren Grundsatzurteile erzielt, worauf Kommunen die gesplittete Abwassergebühr einführen mussten, womit ein finanzieller Anreiz zur Einsparung von Trinkwasser und zur Flächenentsiegelung bestand. Auch das Projekt „Verursacherprinzip bei der Müllentsorgung“, das auf Mülltrennung und Eigenkompostierung zielte, erwähnte Ciesla, wofür Hennebrüder 1989 den Europäischen Umweltpreis und 1992 den Cusanus-Preis der Stadt Koblenz erhielt. Laudator war damals der Bundesminister für Forschung und Technologie Dr. Heinz Riesenhuber. Schließlich lobte Ciesla das Apfelallergieprojekt des BUND Lemgo, das innerhalb 20 Jahren bundesweite Bedeutung erlangt hat. Zentral war dafür die Studie in Kooperation mit dem Allergiezentrum der Berliner Charité, mit der Folge, dass tausenden von Apfelallergikern geholfen wurde und als Beleg für die Auffassung, dass es existenziell wichtig ist, die alten Apfelsorten und den Lebensraum Streuobstwiesen zu erhalten. Die auf der Homepage des BUND Lemgo verfügbaren Statistiken beruhten auf langjähriger, sorgfältiger Arbeit.
Durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit habe Willi Hennebrüder viel für die Wertschätzung alter Apfelsorten und die Beachtung der Apfelallergie geleistet, dabei auch Filme mit TV-Sendern initiiert. Er sei etwa schon Träger des Oberdieckpreises des Deutschen Pomologenverbands und des Lippischen Nachhaltigkeitspreises. Beachtlich sei auch seine Entwicklung der Apfelstiege in Kooperation mit der Lebenshilfewerkstatt Begatal, von der schon über 60.000 Exemplare verkauft sind. Auch um die Verbandsentwicklung habe Hennebrüder sich verdient gemacht; mehrfach wurde der BUND Lemgo vom BUND-Bundesverband ausgezeichnet, weil er bundesweit die meisten eigengeworbenen Mitglieder verzeichnen konnte. Am Ende erhob sich lang anhaltender Applaus mit Bravo-Rufen und überreichte Ciesla Willi Hennebrüder ein Geschenk. Dieser bedankte sich bewegt für das „große Lob“ und erklärte: „Ich sehe mich in der Verantwortung, für zukünftige Generationen etwas zu tun. Das ist mein Hauptmotiv, der Motor, der mich antreibt.“
Die Obstsorten-Datenbank mit 3.500 alten Sorten auf der Homepage des BUND Lemgo, habe 2025 bislang über 180.000 Zugriffe registriert. Der Austausch mit dem Allergiezentrum der Berliner Charité und dem Leiter der jüngsten Studie zur Apfeltherapie, Prof. Eisendle an Hochschulen und Kliniken in Italien und Österreich, bestehe fort. Letzterer habe die Apfeltherapie als beste Therapie nachgewiesen, also „weg mit den Tabletten und mit Spritzen zur Desensibilisierung, machen Sie eine Apfeltherapie – die ist erfolgreich bei Apfelallergie und Birkenpollenallergie und hat keine Nebenwirkungen“, so Hennebrüder. Vorstandsteammitglieder der Kreisgruppe Lippe, darunter Stephan Culemann, gratulierten ihrem BUND-Kollegen, einem „leuchtenden Vorbild eines Natur- und Umweltschützers“, wie sie sagten, herzlich zu der Ehrung. Als klimapolitisches Signal fasste die LDV den Beschluss, die Landesregierung NRW aufzufordern, die Verabschiedung des Gesetzes zur Änderung des CCS-Gesetzes am 21. November im Bundesrat abzulehnen. CCS sei eine teure und risikoreiche Scheinlösung. NRW drohe über die Länderöffnungsklausel im CCS-Gesetz zum Standort unterirdischer CO²-Deponien zu werden.
PM BUND



