Grünes Kino zeigt „Green Border“
Die Lemgoer Grünen setzen ihre Filmreihe im Hansa-Kino auch 2024 fort.
Am 17. April um 19.00 Uhr geht es mit dem Film „Green Border“ (PL, 2023)
um die Flüchtlingsdramen an der polnisch-belarussischen Grenze.
Angesichts der fortwährenden Debatten um die Schließungen der
EU-Außengrenzen hat der Spielfilm hohe Aktualität. Nach dem Film besteht
Gelegenheit zur Diskussion.
Das preisgekrönte Filmdrama unter Regie von Agnieszka Holland behandelt
ein fiktives Schicksal vor einem realen Hintergrund. Angelockt von den
Versprechungen des belarussischen Diktators Lukaschenko, haben Bashir
und Amina mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete den
Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die grüne Grenze nach Polen
und dann zu ihren Verwandten in Schweden zu gelangen. Doch die
Verheißung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen steckt die
Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest, von
den Grenzschützern beider Länder im streng abgeschirmten Sperrgebiet hin
und her getrieben.
Die Einführung zum Film hält der lippische MdB Robin Wagener. Tickets
für 5 Euro sind vorab erhältlich unter
https://kino-lemgo.de/booking/64305 oder Tel. 05261-188500. Weitere
Informationen: https://greenborder.pifflmedien.de/
Am 22. Mai folgt um 19.30 Uhr der Film „Plastic Fantastic“.
Weitere Informationen zu „Green Border“:
Zwischen Polen und Belarus, am Rand der unermesslichen
Białowieża-Wälder, kreuzen sich die Lebenswege unterschiedlicher
Menschen. Jan ist Beamter des polnischen Grenzschutzes, er stammt selbst
aus der Gegend, seine Frau ist schwanger, sie bauen ein Haus. Die
Eskalation an der Grenze stellt die Gewissheiten seines Lebens mehr und
mehr in Frage. Die Psychotherapeutin Julia ist nach einem privaten
Schicksalsschlag nach Ostpolen gezogen, um sich in der Abgeschiedenheit
des Grenzlands neu einzurichten. Ohne es geplant zu haben, wird sie Teil
einer Gruppe von Aktivist:innen, die trotz des staatlichen Verbots
versuchen, die in den Wäldern festsitzenden Geflüchteten mit dem
Nötigsten zu versorgen. Sie treffen auf Bashir und Amina, die jeden Tag
neu um das Überleben ihrer Familie kämpfen.
Inmitten dieser urwüchsigen Landschaft an der grünen Grenze entfaltet
sich ein vielstimmiges Drama zwischen Hoffnung und Verzweiflung,
Zynismus und Menschlichkeit. Wegschauen ist nicht möglich. Es geht um
Leben und Tod.
„Agnieszka Holland hat kein Manifest, sondern einen hoch humanen,
hellsichtigen und weisen Film gedreht, der es sich in seinen
Beobachtungen nicht leicht macht. Weder sind die rettenden Aktivisten
heilige Retter, noch sind die Grenzer rohe Bestien. Holland zeigt ihre
moralischen Skrupel, die Streitigkeiten, die emotionalen Triggerpunkte
dieser Menschen, ihre Verzweiflung und Hoffnung auf eine andere Welt.
„Green Border“ macht wütend, weil er zeigt, was ist. (…) Ganz Europa
sollte ihn sehen, denn ganz Europa ist in diesem Film präsent, mit den
hellen und den sehr dunklen Seiten.“ AROUND THE WORLD IN 14 FILMS.
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PM Burkhard Pohl / Die Grünen Lemgo