Festlegung der Trassen-Varianten der Bahnstrecke Bielefeld-Hannover
Kreis Lippe – 05.12.2025. Zu der Festlegung der Deutschen Bahn auf die Trassenkorridore 3 und 4 bei dem Bahnprojekt Hannover-Bielefeld äußert sich die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Kreis Lippe Kerstin Vieregge (CDU) wie folgt:
„Als Bundestagsabgeordnete für den Kreis Lippe setze ich mich seit Beginn der Projektüberlegungen für eine Engpassbeseitigung auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Bielefeld ein, die die geringsten Eingriffe in Natur und Landschaft mit sich bringt. Die nun von der Deutschen Bahn weiterverfolgten Trassenkorridore 3 und 4 bedeuten eine Zerschneidung der Landschaft im Kreis. Eine Neubaustrecke beeinträchtigt Mensch, Natur und Umwelt erheblich und die sehr hohen Kosten im zweistelligen Milliardenbereich für kilometerlange notwendige Tunnel dieser Neubauvariante stehen in keinem Verhältnis zum verkehrlichen Nutzen. Die Trassenvariante 3 würde ebenfalls zu einer direkten Zerschneidung von Herford und Bad Salzuflen, sowie Lockhausen und Sepp führen.
Ich gehe davon aus, dass auch mit einer Verkürzung der Reisezeit zwischen Bielefeld und Hannover auf 36 statt 31 Minuten, die Einführung eines Deutschlandtakts und die Steigerung der Kapazität für den Regionalverkehr möglich sind. Das Ziel, die Fahrtzeit zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin zu reduzieren, um das klimafreundliche Bahnfahren gegenüber dem innerdeutschen Flugverkehr zu mehr Attraktivität zu verhelfen, ist ebenso mit einem trassennahen Aus- und Neubau sowie der Ertüchtigung weiterer Streckenteile möglich. Der Deutschlandtakt sollte für diese Möglichkeit neu berechnet werden. Dafür setze ich mich in Berlin weiterhin ein.
Die massiv angespannte Haushaltslage auf Bundesebene macht es zwingend notwendig, auch bei Infrastrukturprojekten zu priorisieren und die Kosten von Neu- und Ausbauprojekten genau im Blick zu haben. Selbst mit einem zusätzlichen Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaneutralität ist die Instandhaltung der Bestandsstrecken kaum möglich. Da inzwischen erhebliche zweistellige Projektkosten für die nun vorgestellten Projektvarianten prognostiziert werden, muss aus meiner Sicht ohnehin eine Entscheidung zugunsten einer kostengünstigen und wirtschaftlichen Variante getroffen werden. Woher finanzielle Mittel für eine derartige Neubautrasse kommen sollen, entzieht sich vollständig meiner Vorstellungskraft.“


