Grüne Lernorte mit Zukunft: Umweltstiftung Lippe fördert Schulgarten-Projekte an zehn Schulen

Detmold. Mit Spaten, Gießkanne und jeder Menge Neugier lernen Schülerinnen und Schüler im Kreis Lippe derzeit ganz praktisch, wie Nachhaltigkeit wächst. Zehn Schulen gehören zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Schulgärten“, den die Umweltstiftung Lippe zum fünften Mal ausgeschrieben hat. Sie erhalten jeweils bis zu 500 Euro für ihre grünen Lernorte – so auch die Geschwister-Scholl-Gesamtschule Detmold.
Hier haben Förderschülerinnen und -schüler im Rahmen ihres Lebenspraktischen Trainings zwei neue Hochbeete angelegt, in die sie jetzt Spinatsetzlinge gepflanzt und Knoblauchzehen gesteckt haben. Noch in diesem Jahr hoffen sie auf die erste Spinaternte – gekocht wird dann gemeinsam in der Schulküche. Finanziert wurde das Projekt durch die Umweltstiftung Lippe, dank deren Förderung zwei Hochbeete gebaut und neue Gartengeräte angeschafft werden konnten.
„Wenn Kinder selbst erleben, wie aus einem kleinen Samen etwas Essbares entsteht, verändert das ihren Blick auf Natur und Lebensmittel grundlegend“, sagt Dr. A. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung, die die Umweltstiftung Lippe treuhänderisch verwaltet. „Solche Projekte fördern nicht nur Umweltwissen, sondern auch Teamgeist, Geduld und Verantwortungsbewusstsein.“
Der Schulgarten ist seit März fest im Stundenplan verankert. Im Innenhof entsteht derzeit ein geschützter Küchengarten mit Kräutern und Naschobst – dort wachsen bereits Mangold, Lauch, Basilikum, Salat, Kapuzinerkresse und Sauerampfer. Draußen, auf einem kleinen Acker am Rand des Sportplatzes, gedeihen Kartoffeln, Erdbeeren, Erbsen und Zucchini. Beim Säen, Gießen und Jäten erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie viel Geduld und Pflege Pflanzen brauchen – und wie aus eigener Arbeit sichtbare Ergebnisse entstehen.
„Die Kinder wachsen mit ihren Aufgaben – buchstäblich“, berichtet Dr. Sarah Golüke, Lehrerin und Leiterin des Schulgarten-Projekts. „Sie erleben Erfolg, wenn die Pflanzen gedeihen, und lernen, dass Obst und Gemüse nicht im Supermarkt wachsen. Natürlich gehören auch Rückschläge dazu – etwa, als ein Reh unsere jungen Kartoffelpflanzen gefressen hat. Aber gerade solche Erlebnisse fördern Durchhaltevermögen, Teamgeist und das Vertrauen, etwas aus eigener Kraft schaffen zu können.“
Insgesamt hatten sich 17 Schulen aus Lippe um eine Förderung beworben. Die Umweltstiftung Lippe stellte in diesem Jahr 5.000 Euro bereit. Seit dem Start des Wettbewerbs wurden bereits 26.000 Euro an Schulen im Kreis Lippe vergeben. Ziel der Initiative ist es, Naturerfahrungen im Schulalltag zu verankern, Umweltbewusstsein zu stärken und nachhaltiges Handeln erlebbar zu machen.
Zu den diesjährigen Gewinnerschulen zählen neben der Geschwister-Scholl-Gesamtschule Detmold das Bildungshaus Weerthschule, das Felix-Fechenbach-Berufskolleg, die Hauptschule Heidenoldendorf, der Grundschulverbund Freiligrathschule und die Schule am Leistruper Wald in Detmold. Ebenfalls gefördert werden die Karla-Raveh-Gesamtschule und die Realschule Lemgo, die Albert-Schweitzer-Schule in Lage sowie die Grundschule am Sennerand in Schlangen
Über die Umweltstiftung Lippe
Die Umweltstiftung Lippe wurde 2008 gegründet. Ihr Zweck ist die Förderung der Umweltbildung sowie von Vorhaben zum Schutz, zur Entwicklung und Pflege der Natur und Umwelt, Entwicklung und Erprobung zukunftsorientierter, umwelt- und naturschonender Energien in der Region. Neben dem Wettbewerb „Schulgärten“ schreibt die Umweltstiftung Lippe seit 2021 alle drei Jahre Fördergelder im Rahmen des Wettbewerbs „Kinder-Gärten“ aus. Seit ihrer Gründung hat sie rund 586.000 Euro in mehr als 80 Projekte investiert. Als Stiftungsfonds wird die Umweltstiftung von der Stiftung Standortsicherung verwaltet.
PM Umweltstiftung Lippe