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Gut vorbereitet sein für den Notfall: Planung und Hilfe zur Selbsthilfe im Kreis Lippe

Ein langanhaltender Stromausfall ist nach Einschätzung bundesweiter Experten eher nicht zu erwarten. Im Lippe hat die Arbeitsgemeinschaft „Kritische Infrastruktur“ trotzdem die Notfallplanung vorangetrieben und damit Strukturen für den Fall eines „Blackouts“ geschaffen. Mit dem weiteren Effekt, dass die Akteure im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz für Krisensituationen, beispielsweise nach Unwetter oder Starkregen, noch besser aufgestellt sind. 

„Gute Vorbereitung ist kein Akt von Panik. Wir wollen gut vorbereitet sein, um in der Krisensituation strukturiert zu handeln, statt in Aktionismus zu verfallen. Denn ein Stromausfall über mehrere Tage löst vielschichtige Herausforderungen bei den Kritischen Infrastrukturen aus und wird Auswirkungen auf ganz Lippe haben. Daher genügt es nicht, ausschließlich die Infrastruktur in den Blick zu nehmen und dort die Schwachstellen anzupacken. Alle Unternehmen und insbesondere die Lipperinnen und Lipper müssen sich individuell vorbereiten“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann.

Arbeitsgemeinschaft „Kritische Infrastruktur“

Zur Kritischen Infrastruktur (KRITIS) zählen Organisatoren oder Einrichtungen, die eine wichtige Bedeutung für das Gemeinwesen haben. Ist KRITIS gestört, drohen Versorgungsengpässe und erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit. Daher hat die Arbeitsgemeinschaft „Kritische Infrastruktur“ konzeptionell gearbeitet, immer wieder passende Ansprechpartner analysiert und den gezielten Kontakt mit Experten gesucht. Im Kern tauschen sich in der AG KRITIS die Kreisverwaltung, Polizei und Energieversorger aus. Weitere Abstimmungen mit lippischen Städten und Gemeinden, lokalen Unternehmen aus verschiedener Branchen, beispielsweise Lebensmittelgroßhandel oder Tankstellenbetreiber, oder auch mit Banken sind zudem wertvoll, um die Notfallplanung in ein Konzept zu gießen. So sind Handlungsempfehlungen erarbeitet, die in einem laufenden Prozess fortgeschrieben werden, um Veränderungen oder Ergänzungen einzuarbeiten. Dies passiert sowohl auf Ebene des Kreises, als auch auf Ebene der Städte und Gemeinden: Im Falle einer Krise arbeiten die Stäbe (Krisenstab des Kreises Lippe und die Stäbe für außergewöhnliche Ereignisse in den lippischen Kommunen) zusammen, indem Alarmierungsketten und Erreichbarkeiten der Schlüsselpersonen von wichtigen Einrichtungen vorliegen und Teil des Gefahrenabwehrplans sind.

Hilfe zur Selbsthilfe und Kommunikation während eines Blackouts

Die Hilfe zur Selbsthilfe ist als ein wichtiges Thema herausgearbeitet. Sind die Menschen auf den Notfall vorbereitet, kann die Krisensituation besser gemeistert werden. Daher bietet der Kreis Lippe unter www.kreis-lippe.de/krisenfall vielseitige Informationen an, wie sich Lippe auf den Notfall vorbereiten kann. 

Informationskanäle sollten bekannt sein, denn Warn-Apps, Radio, Zeitung oder Internetseiten sind wichtige Quellen, um im Notfall Informationen zu erhalten. Ob alle Informationskanäle während eines Stromausfalls ohne Ausfälle weiter funktionieren, dies ist nicht planbar. Umso wichtiger ist daher die Information in Flyern vorab anzubieten und analoge Wege während des „Blackouts“ zu planen. „Greifen Sie im Notfall zum Smartphone und informieren sich über die lokale Warnmeldung in einer App oder im Internet sowie schalten das Radio ein. Ratsam ist es auch, wichtige Telefonnummern, Adressen sowie Tipps für den Notfall griffbereit im Haushalt zu haben. Dabei unterstützen Sie Broschüren des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Informationen der Kreisverwaltung oder ihrer lippischen Kommune“, werben Meinolf Haase und Sabine Beine, als Leitung der Arbeitsgemeinschaft „Kritische Infrastruktur“, für eine individuelle Vorbereitung. 

Lippische Städte und Gemeinden sowie der Kreis Lippe bieten Medien für die Bevölkerungsinformation an. Ein Flyer fasst verschiedene Informationen als Leitfaden für den Krisen- und Katastrophenfall kompakt zusammen und enthält eine Checkliste zum Selbstschutz, welche Vorräte und Vorbereitungen sinnvoll sind. Ein weiterer Flyer gibt Informationen zu den sogenannten „Leuchttürmen“ und listet Adressen, wo diese Anlaufpunkte für den Notfall zu finden sind. Denn am „Leuchtturm“ können die Menschen in Not Hilfe suchen und Hilfskräfte anfordern. Diese Anlaufstellen sind zudem dafür geeignet, um in späteren Phasen während eines langanhaltenden Stromausfalls analoge Informationen auszuhängen.

Flyer und Broschüren zur Information und Selbsthilfe gibt es zum Beispiel als Download unter www.kreis-lippe.de/krisenfall.

PM Kreis Lippe

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