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„Viertelfinale, wir kommen!“ – TBV ringt Gummersbach in Pokalkampf  nieder

Viertelfinalticket gesichert! Der TBV Lemgo Lippe hat auch im zweiten Kräftemessen dieser Saison mit dem VfL Gummersbach die Oberhand behalten. Im Achtelfinale des DHB Pokals siegte das Team von Florian Kehrmann denkbar knapp mit 30:27 (17:18). Dabei belohnten sich die Lemgoer nach einem zwischenzeitlichen 5:10-Rückstand für eine leidenschaftliche Aufholjagd.

Schöne Nachrichten gab es bereits vor der Begegnung mit Blick auf den Kader: Alle Spieler meldeten sich einsatzbereit. Auch Adam Nyfjäll und Samuel Zehnder, die gegen Melsungen noch pausieren mussten, kehrten pünktlich zum Pokalkracher gegen Gummersbach zurück ins Team der Lipper.

Ins Spiel selbst fand der TBV jedoch holprig. Erst nach fünf Minuten gelang den Lemgoer Handballern durch Nicolai Theilinger der erste Treffer des Abends, nachdem zuvor Samuel Zehnder und Leve Carstensen am starken Gummersbacher Tormann Betram Oblinggescheitert waren (5., 3:1). Während die TBV-Abwehr ihre Mühen mit dem Rückraum der Oberbergischen hatte und keinen Zugriff fand, spielte Obling weiter groß auf und wies beim 5:10 nach 12 Minuten eine 50-prozentige Paradenquote auf. Kehrmann sah sich früh zur Auszeit gezwungen und sollte die richtigen Worte finden. Als Bobby Schagen mit zwei Treffern in Folge auf 7:10 verkürzte (18.), gingen die 3.995 Fans in der Phoenix Contact-Arena aus ihren Sitzen und peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Obling schien sich nicht nachhaltig in die Köpfe der Lemgoer gespielt zu haben. Als Schagen mit seinem vierten Treffer auf 12:14 verkürzte (22.), nahm Sigurdsson bereits einen Torhüterwechsel vor. Nach 27 Minuten erzwang Joel Willecke den 16:16-Ausgleich und verwandelte die Phoenix Contact-Arena in ein Tollhaus. Ein Gummersbacher Siebenmeter sorgte jedoch dafür, dass der VfL noch mit einem Tor Vorsprung in die Halbzeit ging (30., 17:18).

Doch Constantin Möstl, der bereits im zweiten Abschnitt der ersten Hälfte heiß gelaufen war, knüpfte nahtlos an seine Leistung an und ebnete mit seinen Paraden Nummer neun und zehn den Weg zur ersten Lemgoer Führung des Abends (38., 19:18). In der Folge entwickelte sich das erwartet spannende Spiel auf Augenhöhe. Als sich beim Stand von 22:22 (46.) immer noch kein Team abgesetzt hatte, merkte Kehrmann, dass nun die entscheidende Phase eingeläutet wird und nahm erneut eine Auszeit. Die 25:23-Führung des TBV (53.) konnte der VfL noch kontern (54., 25:25). Doch zusammen mit der Halle entwickelten die Lipper nun einen ungeheuren Druck und ließen keinen Zweifel über den Sieger aufkommen. Niels Versteijnen und Carstensen sorgten mit zwei Treffern für eine 29:26-Führung (58.) und die Vorentscheidung. Bester Werfer beim Achtelfinal-Erfolg war Schagen mit sechs Treffern. Möstl sollten am Ende des Abends 13 Paraden gelingen.

Bereits am Wochenende bietet sich dem TBV Lemgo Lippe die Möglichkeit den nächsten Heimsieg einzufahren: Am kommenden Sonntag (9.11.) ist die TSV Hannover-Burgdorf am 12. Spieltag der DAIKIN Handball-Bundesliga zu Gast in Lemgo. Anwurf der Begegnung ist um 16:30 Uhr. Bislang wurden knapp 4.300 Tickets für das Spiel verkauft. Stehplatzkarten sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich.

Auf wen die Lemgoer im Viertelfinale des DHB Pokalstreffen entscheidet sich bereits morgen: Im Anschluss an das letzte Pokalachtelfinale zwischen den Füchsen Berlin und dem ThSV Eisenach findet die Auslosung der nächsten Runde statt. 

Die Stimme zum Spiel von Florian Kehrmann: „Ich finde, was beide Mannschaften heute in der Halle gezeigt haben, ist pure Leidenschaft und Einsatz. Zwei funktionierende Handballmannschaften, die um jeden Zentimeter gekämpft haben. Wenn ich sehe, wie die Gummersbacher nach jedem vom sie herausgeholten 7-Meter zum Fanblock gehen, zeigt das unglaubliche Mentalität. In solchen Spielen entscheiden oft Kleinigkeiten, wie ein Pfostenwurf, der rausgeht, oder eine Aktion, bei der der Ball doch noch durchrutscht.

Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, weil wir vier, fünf Fehlwürfe in den ersten zehn bis zwölf Minuten hatten und auch hinten nicht richtig in die Abwehr gefunden haben. Gummersbach machte in der ersten Halbzeit Tempo, während wir erst ab der zwölften, dreizehnten Minute reinkamen. Dann konnten wir ein bisschen ihre Wechsel ausnutzen und mit Tempotoren antworten. So waren wir zur Halbzeit wieder im Spiel.

Es war ein Pokalfight, genau das, was man erwartet, wenn zwei Mannschaften auf diesem Niveau aufeinandertreffen. Heute hatten wir das kleine Quäntchen Glück, die geile Halle und tolle Zuschauer auf unserer Seite – das war letztlich entscheidend. Ich ziehe den Hut vor der Leistung von Gummersbach. Heute freuen wir uns natürlich über den Sieg und den Einzug in die nächste Runde. Trotzdem wissen wir, dass am Sonntag schon wieder Bundesliga auf uns wartet, also werden wir das schnell abhaken und hoffen, gegen Hannover eine gute Leistung zu zeigen.“

Tore für den TBV Lemgo Lippe: Möstl (13 Paraden), Kastelic; Hutecek 4, Theilinger 2, Zehnder 1/1, Mudrow, Simak 2, Schagen 6, Carstensen 3, Nyfjäll, Suton 2, Willecke 5, Versteijnen 5, Wagner, Faust

Tore für den VfL Gummersbach: Kuzmanovic (1Parade), Obling (9 Paraden); Gomes, Vidarsson 2, Kodrin 4, Vujovic 1/1, Köster 3, Häseler 1, Einarsson, Schluroff 6, Mahe 2, Horzen 2, Pregler, Kiesler, Smits 6, Zeman

PM TBV Lemgo Lippe

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Michael Pitt

Michael Pitt betreibt das Portal Mein-Lemgo im dritten Jahr. Er ist in Lemgo geboren und wohnt direkt am Marktplatz.
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