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Schlag der Staatsanwaltschaft Detmold und der Polizei gegen betrügerische Bande

In einem durch die Staatsanwaltschaft Detmold und die Kreispolizeibehörde Mettmann geführten bundesweiten Sammelverfahren gegen eine international agierende Betrügerbande sind heute, am 26.04.2023, bei siebzehn Durchsuchungen in Deutschland, Estland und Lettland drei Beschuldigte verhaftet worden. Gegen sie liegen Haftbefehle des Amtsgerichts Detmold vor.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen mehr als 270 Fälle des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges durch Versendung gefälschter Gerichtskostenrechnungen vor. Sie sollen seit September 2020 mehr als 150.000 solcher Rechnungen aus dem Raum Düsseldorf heraus verschickt und dadurch bei mehreren tausend Unternehmen und Vereinen einen Schaden von 2,5 Millionen Euro verursacht haben.

Zur Ergreifung der Täter wurde unter Beteiligung von Eurojust und Europol eine gemeinsame Ermittlungsgruppe gegründet, die von zwei Staatsanwälten aus Detmold und Estland geleitet wird. Gemeinsam verfolgten die Ermittlungsbehörden das überwiesene Geld mit Hilfe von Kollegen aus Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Bulgarien und Tschechien durch ganz Europa. Die Spur des Geldes führte nach Estland und von dort zurück zu dem möglichen Kopf der Bande in Düsseldorf.

Bei dem länderübergreifend zeitgleich durchgeführten Zugriff in den frühen Morgenstunden waren insgesamt etwa 70 Polizeibeamte sowie ein Banknoten- und ein Rauschgiftspürhund im Einsatz. Detmolder Staatsanwälte begleiteten die Festnahmen in Estland und im Rheinland. In Düsseldorf, Ratingen und Langenfeld beschlagnahmte die Polizei Beweismittel und sicherte aufgefundenes Bargeld, weitere Vermögenswerte und Betäubungsmittel, sowie eine scharfe Schusswaffe. Im Zuge des Verfahrens sind zudem etwa 300 Bankkonten eingefroren worden.

Gegen die in Estland und Lettland verhafteten Beschuldigten soll nach ihrer Auslieferung gemeinsam mit dem in Düsseldorf festgenommenen Beschuldigten und möglichen weiteren Mittätern vor dem Landgericht Detmold Anklage erhoben werden. Das Strafgesetzbuch sieht für jede der Taten eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor.

Das Sammelverfahren war Anfang Juli 2021 in der Sonderabteilung für Organisierte Kriminalität der Staatsanwaltschaft Detmold eingerichtet worden. Nachdem das Bundeskriminalamt das Verfahren nicht übernehmen konnte, beauftragte das Landeskriminalamt NRW die Kreispolizeibehörde Mettmann mit den polizeilichen Ermittlungen, weil die gefälschten Rechnungen in Langenfeld bei Düsseldorf zur Post gegeben worden waren. Auf estnischer Seite waren für die Staatsanwaltschaft des Bezirks Viru Ermittler der Steuer- und Zollbehörde im Einsatz.

Hinweise für Geschädigte finden sich auf der Internetseite der Staatsanwaltschaft Detmold (www.sta-detmold.nrw.de).

Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Detmold und der Kreispolizeibehörde Mettmann

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