Lotsin des Beratungs- und Informationsdienstes berät jetzt auch im MVZ Kalletal

Das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) im Kalletal hat ein neues Angebot: den Beratungs- und Informationsdienst (BID). Beim BID unterstützen ausgebildete Lotsinnen Kinder- und Jugendärzte, in Frauenarzt- oder Zahnarztpraxen bei allen Belangen, die über das Medizinische hinaus gehen. Bereits 17 Lotsinnen sind an 17 Standorten im Kreis Lippe aktiv.
Die Lotsinnen sind als Bindeglied zwischen medizinischen und sozialen Angeboten zu verstehen. Ihr Ziel ist es, Familien frühzeitig und unkompliziert zu unterstützen – bevor kleine Herausforderungen im Alltag zu groß werden. „Wenn wir Familien frühzeitig erreichen, investieren wir in die Bildung und Gesundheit der nächsten Generation“, betont Margit Monika Hahn, Koordinatorin „Kommunale Präventionsketten“ des Kreises Lippe.
Lotsin Juliaa Tkatschuk sagt: „Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit habe, als Lotsin im MVZ Kalletal zu arbeiten. Es ist mein langersehnter Traum, Familien und Kinder zu unterstützen und ihnen in schwierigen Situationen beizustehen. Für mich ist es ein großes Glück, Familien Sicherheit und Ruhe zu geben.“
Bei den Lotsinnen handelt es sich um speziell geschulte Fachkräfte, die in Arztpraxen tätig sind. Während Ärztinnen und Ärzte sich auf die medizinische Versorgung konzentrieren, hören Lotsinnen genau hin, wenn es um Themen wie finanzielle Sorgen, Erziehungsfragen, Sprachbarrieren oder Belastungen im Leben mit Kindern geht.
„Besonders freut uns, dass auch das MVZ Kalletal mit Juliaa Tkatschuk diesen Beratungs- und Informationsdienst in Verbindung mit unserem neuen kinderärztlichen Angebot ab 1. Januar 2026 anbieten kann. Dies ist für uns ein wichtiger Schritt, um das MVZ Kalletal als Familienpraxis zu positionieren und auszubauen. Hierzu passt auch die bereits laufende Seniorenberatung im MVZ“, erklärt Ilona Kalló, Leitende Ärztin des MVZ Kalletal.
Ob Unterstützung bei Anträgen, Kontakte zu Beratungsstellen, Zugang zu Frühen Hilfen oder die Vermittlung zu Selbsthilfegruppen – Lotsinnen kennen die Strukturen vor Ort. Sie helfen, den Weg durch den oft unübersichtlichen Dschungel aus Sozialleistungen und Beratungsangeboten zu finden. Gerade für Familien in belasteten Lebenssituationen ist diese Kombination entscheidend, vor allem wenn Stress, Armut oder fehlende Netzwerke den Alltag zusätzlich erschweren.
„Oft ist es Unsicherheit oder Überforderung, die Menschen daran hindern, Sozialleistungen im Alltag zu holen. Diese Hemmschwelle möchte ich nehmen und unterstützend zur Seite stehen, damit ein möglichst langes und sorgenfreies Leben in den eigenen vier Wänden möglich ist“, sagt Case Managerin Catharina Hempelmann vom MVZ Kalletal.
Frühe und niederschwellige Unterstützung kann verhindern, dass Probleme chronisch werden oder Kinder in ihrer Entwicklung zurückfallen. Studien zeigen, dass Angebote wie Lotsinnen nicht nur die Lebensqualität der Familien verbessern, sondern auch langfristig Kosten im Gesundheitssystem senken können.
Ärztinnen und Ärzte, die ebenfalls eine Lotsin in ihrer Praxis einsetzen möchten, melden sich bei Margit Monika Hahn von der Koordinierungsstelle „Kommunale Präventionsketten“ des Kreises Lippe telefonisch unter (05231) 62 4280 oder per E-Mail an m.hahn@kreis-lippe.de.
PM Kreis Lippe