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Kreis-Angebot: Beraterin unterstützt Familien in Lippe bei Fragen zum Familienleben

„Manchmal hilft schon ein einziges Gespräch. Jede Familie kann zu mir kommen“, sagt Gabriele Heinowski. Wenn es sich darum handelt, den Brief einer Behörde richtig zu verstehen oder einen Tipp für eine Wochenendunternehmung für die Familie zu bekommen. Bei zahlreichen Herausforderungen rund um das Familienleben unterstützt die 60-Jährige die Eltern im AWO-Familienzentrum Moorstrolche in Horn. Sie arbeitet dort als „Familienbegleiterin im Elementarbereich“ (FBE).

Auf dieses Angebot des Kreises Lippe war Gabriele Heinowski vor vier Jahren in der Zeitung aufmerksam geworden. „Mir war direkt klar, das passt zu mir“, berichtet sie mit einem Lächeln. Die Unterstützung von anderen liegt der Mutter von drei erwachsenen Kindern am Herzen, sie arbeitet auch als Schulbegleiterin. „Es braucht Kreativität, Flexibilität und eine Offenheit für diese Arbeit“, erklärt Projektkoordinatorin Doris Hampel vom Kreis Lippe. Es gehe darum, den Familien ein niedrigschwelliges Angebot auf Augenhöhe zu bieten.

Die Aufgaben von Gabriele Heinowski als Familienbegleiterin sind vielfältig. So unterstützte sie beispielsweise Rima Ismail, nachdem deren Mann verstorben war. „Ich hatte so viel Papierkram etwa wegen des Unterhaltsvorschusses“, berichtet die Mutter eines Kita-Kindes, „Frau Gabriele hat mir dabei sehr geholfen.“ Für die Familienbegleiterin ist wichtig, dass sie Hilfe zur Selbsthilfe leiste. Oder sie verweist an die entsprechenden Stellen zur Unterstützung. Sie sieht sich als „Netzwerkerin“, sie zeigt Dinge auf und verteilt.

Entsprechende Netzwerke hatte Gabriele Heinowski bereits in ihrer mehrtägigen Schulung zur FBE beim Kreis kennengelernt. Zudem gibt es regelmäßige Fortbildungen und Arbeitskreise. „Ich habe ein großes Netzwerk im Rücken – auch bei schwierigen Fällen“, sagt die Familienbegleiterin.    

Mit den „Moorstrolchen“ gebe es eine gute Zusammenarbeit. Das AWO-Familienzentrum in Horn gehörte im Jahr 2021 zu einer der ersten Einrichtungen, die das Unterstützungsangebot des Kreises bei sich anboten. Einmal wöchentlich für zwei Stunden ist Gabriele Heinowski vor Ort. Zudem: „Wenn es irgendwo brennt, mache ich einen Termin.“ Finanziert wird das Projekt aus Mitteln im Rahmen von „Kinderstark – NRW schafft Chancen.“ Zurzeit sind sieben Familienbegleitungen an sechs Familienzentren im Kreisgebiet im Einsatz.

„Wir sehen manchmal Probleme und wissen, dass die Familien Hilfe benötigen. Dann können wir auf Gabi verweisen“, berichtet „Moorstrolche“-Leiterin Tanja Markmann aus dem Alltag. Die Familienbegleiterin sucht dann das Gespräch mit den Familien. Die Leiterin des Familienzentrums ist von dem Angebot überzeugt: „Wenn es den Eltern gut geht, geht es auch den Kindern gut. Das merken wir in den Gruppen.“ Auch der Familienbegleiterin bereitet ihre Tätigkeit große Freude: „Ich erlebe viel Dankbarkeit und freundliche Gesichter.“

Der Kreis Lippe sucht noch weitere Menschen, die sich für diese Tätigkeit auf Honorarbasis interessieren. Sie sollten einen pädagogischen Berufshintergrund haben, offen und flexibel sein. Zudem können sich Einrichtungen, die Interesse an dem Beratungsangebot haben, bei Doris Hampel telefonisch unter (05231) 62-4271 oder per E-Mail an d.hampel@kreis-lippe.de melden. Die nächste Qualifizierung startet im März 2025.

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