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Engelbert-Kaempfer-Medaille 2024 für Völkerverständigung, Menschenrechte und Wissenschaft

Alte Hansestadt Lemgo und Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft bitten um Vorschläge

In Erinnerung an Engelbert Kaempfer und seine Verdienste möchte die Alte Hansestadt Lemgo in diesem Jahr zusammen mit der Engelbert-Kaempfer-Gesellschaft erneut die Engelbert-Kaempfer-Medaille verleihen. Zuletzt wurde diese Ehrung im Jahr 2014 der inzwischen verstorbenen Ehrenbürgerin Karla Raveh zuteil.

Mit der Auszeichnung soll das Engagement von Personen anerkannt und gewürdigt werden, die – wie der Namensgeber zu seinen Lebzeiten – unermüdlich, couragiert und engagiert für Völkerverständigung und Menschenrechte eintreten und auf diesen Gebieten herausragende Verdienste erworben haben. Auszeichnungswürdig sind weiterhin Verdienste im Bereich der Wissenschaft und Forschung, insbesondere in Bezug auf Engelbert Kaempfer. Vorgeschlagen werden können gemäß Richtlinien nur Menschen, die im Ausland leben. Aus den eingereichten Vorschlägen wählt eine Jury den oder die Gewinnerin. Die Auszeichnung erfolgt im zweiten Quartal 2024, lässt die Stadt Lemgo in einem Pressetext wissen.

Bis zum 29. Februar 2024 können Lemgoer Bürgerinnen und Bürger schriftliche Vorschläge inklusive Begründung bei Herrn Schwär-Fröhlich (persönlicher Referent des Bürgermeisters) einreichen, per Mail an h.schwaer-froehlich@lemgo.de oder postalisch an Alte Hansestadt Lemgo, z.H. Herrn Schwär-Fröhlich, Marktplatz 1, 32655 Lemgo.


Zu Engelbert Kaempfer
Engelbert Kaempfer gilt als bekanntester Sohn der Stadt Lemgo. Kaempfer wurde am 16. September 1651 in Lemgo geboren und studierte Medizin und Naturwissenschaften sowie Recht und Philosophie. Bereits seine Studienzeit führte ihn weit umher. Über Schweden, Russland, Persien kam er 1690 nach Japan, wo er zwei Jahre blieb. Über Batavia und Südafrika kehrte er 1693 nach Europa zurück. In Leiden promovierte er zum Doktor der Medizin und ließ sich anschließend in Lemgo nieder. In Lieme übernahm er den Steinhof, ein ritterliches Landgut, das einst seinem Vater gehörte. 1698 wurde er zum gräflich-lippischen Leibarzt ernannt. Im Alter von 65 Jahren verstarb er am 2. November 1716 in Lieme.

Engelbert Kaempfer war einer der großen Forschungsreisenden und Universalgelehrten der Frühen Neuzeit. Von seinen Reisen hatte er zahlreiche Aufzeichnungen und Objekte mitgebracht, die ihm bereits zu seiner Zeit eine gewisse Berühmtheit verschafften. So machte er nach seiner Rückkehr nach Europa den Ginkgo bekannt.

Kaempfer wollte die Menschen in der Welt kennen lernen und ihre Kulturen verstehen. Er war von der Gleichwertigkeit aller Menschen bei allen vorhandenen kulturellen Unterschieden überzeugt: „Wir Menschen sehen alle eine Sonne, treten alle eine Erde, atmen alle ein Luft. Keine Grenzen der Natur, keine Gesetze des Schöpfers trennen uns voneinander.“ Dieses aus dem Lateinischen übersetzte Zitat steht mehr als jedes andere für den weltoffenen, humanen und toleranten Geist Engelbert Kaempfers.

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