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Ausgezeichnet mobil: Projekt „Marktplatz und Mühlendamm“ gewinnt im Bundeswettbewerb

Gemeinde Kalletal stellt Gewinnerprojekt aus NRW und gehört zu den 20 besten Deutschlands

Ein gutes Konzept und die richtige Herangehensweise – die Gemeinde Kalletal macht es vor. Am 26. Oktober 2023 wurde das Projekt für den gelungenen Beitrag zur Verbesserung der aktiven Mobilität im Wettbewerb „Gemeinsam aktiv. Mobil in ländlichen Räumen“ ausgezeichnet. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben den Wettbewerb im Programm Region gestalten initiiert.

Mobil zu sein ist Voraussetzung, um zur Arbeit zu kommen, einzukaufen, Freunde zu treffen, oder im Sportverein aktiv zu sein. Damit sich die Strecken komfortabel und sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen lassen, braucht es Investitionen in die Infrastruktur. Die Förderung von Radfahren und Zufußgehen verbessert die Mobilität vor Ort entscheidend – gerade in ländlichen Regionen. Die Projektbeteiligten Bürgermeister Mario Hecker, Fachbereichsleiterin Planen und Bauen, Ewa Hermann, und Projektleiter Stefan Pohl haben das erkannt und ihr Projekt „Marktplatz und Mühlendamm“ eingereicht:

Der zentrale Ortsmittelpunkt von Hohenhausen ist der Marktplatz mit dem denkmalgeschützten Fachwerkgebäude des Bürgerhauses. In unmittelbarem Umfeld der Pauluskirche, die „Corves-Mühle“ als Bücherei und der Endpunkt des Mühlendammes. Als vom Straßenverkehr abseits gelegener Platz hatte er die gute Chance, für Alt und Jung zu einem zentralen Treffpunkt und Verbindungsnetz der Einrichtungen des täglichen Bedarfes zu werden. Dazu bedurfte es jedoch ergänzender Einrichtungen und Aktivitäten für alle Generationen teilt die Gemeinde Kalletal im Pressetext mit. Hierzu haben sich Aktivitätsmöglichkeiten unter freiem Himmel und Sitzbänke im Platzbereich angeboten. Auch eine Ergänzung bzw. Umrüstung mit energieeffizienter Platzbeleuchtung sollte diesem Bereich Sicherheit und die Verbesserung der Anschlüsse an das innerörtliche Wegenetz (z. B. den Mühlendamm) im Besonderen eine barrierefreie Ausgestaltung geben. Um eine hohe Akzeptanz bei den Kalletaler Bürgern zu erzielen, sind die Bewohner und Vereine an der Ideenfindung und dem Planungsprozess im Herbst 2016 intensiv beteiligt worden. Auf einer ersten Informationsveranstaltung wurde das Projekt vorgestellt. Als zweiter Termin fand ein ganztägiger Workshop statt, in dessen Rahmen die Wünsche und Vorstellungen, die verschiedenen Meinungen und Ansprüche der unterschiedlichen Nutzer zusammengetragen wurden. Während der Schwerpunkt der Maßnahmen beim Marktplatz eher auf einem erholsamen Aufenthalt lag, stand beim Mühlendamm die aktive Nutzung an verschiedenen Stellen im Vordergrund, diese sind eher wegbegleitend zu sehen.

Die Barrierefreiheit und die Verbesserung der Beleuchtung war wesentlicher Bestandteil der
Gestaltungsempfehlungen. Die Ideen wurden als Modell angefertigt, in einen Planentwurf übertragen und
durch den Fachausschuss beraten und beschlossen, so dass die Maßnahmenpakete in 2017 umgesetzt
und die Einweihung im Frühjahr 2018 unter großer Beteiligung erfolgten. Abschluss bildeten die
Restaurierung des Mühlenrades einschließlich Kleinstwasserkraftanlage an der Corves Mühle in 2020
und 2021, die Renaturierungsmaßnahmen an der Westerkalle und das neue Brückenbauwerk in 2022.
Grund genug für die Kalletaler Verwaltung das Projekt Anfang des Jahres im Wettbewerb vorzustellen –
erfolgreich, wie sich jetzt gezeigt hat. Die Jury zeigte sich besonders beeindruckt von der hohen
Innovationskraft von Rat und Verwaltung in Hinblick auf das Instrument einer neuartigen und vorbildlichen Bürgerbeteiligung, deren Ergebnisse auch in die Tat umgesetzt werden und nicht in einer Schublade verschwinden.

Das Projekt „Marktplatz und Mühlendamm“ und die anderen Gewinnerprojekte erhalten als Preis jeweils
5.000 Euro und werden im Online-Nachschlagewerk für Mobilitätslösungen Mobilikon (www.mobilikon.de) vorgestellt. Mobilikon hilft Kommunen, auf ihre Herausforderungen abgestimmte Mobilitätslösungen zu finden und umzusetzen. Für die drei besten Projekte wurde jeweils ein Kurzfilm produziert, der den Eintrag auf Mobilikon ergänzt und die Projekte in besonderer Weise würdigt.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Elisabeth Kaiser sagte anlässlich der Auszeichnung: „Für gleichwertige Lebensverhältnisse brauchen wir innovative Konzepte für die Lebensqualität in ländlichen Räumen. Mobilität ist dafür eine der wichtigsten Voraussetzungen.“ „Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs ist nicht nur ein Großstadt-Thema“, ergänzte BBSR-Direktor Dr. Markus Eltges. „Auch kleinere
Städten und Gemeinden können damit punkten und die Menschen dazu animieren, das Auto häufiger
stehen zu lassen. Der Wettbewerb wirft ein Schlaglicht auf das Engagement vor Ort und lädt dazu ein,
sich von den guten Beispielen inspirieren zu lassen.“

Der Wettbewerb fand unter dem Dach des Programms Region gestalten statt. Das BMWSB unterstützt
damit Vorhaben mit spezieller Ausrichtung auf ländliche Räume. Es zielt darauf ab, deutschlandweit
gleichwertige Lebensverhältnisse zu fördern – ein Kernanliegen der Raumordnungspolitik des Bundes.
Das BBSR bereitet die neuen Handlungsansätze für die Praxis auf und leitet daraus übertragbare Erkenntnisse für ländliche Räume ab.

Bürgermeister Mario Hecker liegt etwas besonders am Herzen: „An dieser Stelle möchte ich meinen persönlichen Dank und auch Glückwunsch an die Ratsmitglieder der Gemeinde Kalletal richten. Durch ihre Bereitschaft und Zustimmung in unserer Gemeinde auch neuartige Bürgerbeteiligungsformate, wie es hier seiner Zeit der Fall gewesen ist, durchführen zu dürfen, leisten diese einen maßgeblichen Beitrag zum Erhalt des Demokratieverständisses in Kalletal. Denn eben das wurde hier von der Jury auch als ganz besondere Leistung von Rat und Verwaltung in der Gemeinde Kalletal hervorgehoben.“

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